Pfarrer Rüdiger in der Kirche St. Agatha

Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger ist beeindruckt,, was in den letzten Wochen in der Pfarrkirche St. Agatha geschehen ist. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten beginnen jetzt erst, © Stefan Diebäcker

Baustelle Kirche: So haben die Dorstener St. Agatha noch nicht gesehen (mit Fotostrecke)

rnSanierung

Seit Ostern ist Dorstens Stadtkirche eine Baustelle. St. Agatha wird bis Weihnachten mit Millionenaufwand saniert und ist gesperrt. Pfarrer Rüdiger gab jetzt aber exklusive Einblicke.

Dorsten

, 27.06.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Baustellenbetrieb“ steht auf dem Schild am Kirchenportal. St. Agatha, Dorstens Stadtkirche in der Altstadt, ist seit Ostern gesperrt. Es wird saniert, renoviert, umgebaut. Zutritt verboten, eigentlich.

„Alles weg!“ Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger fasst den zweiten Eindruck in zwei Worten zusammen, wenn man das mächtige Kirchenschiff betritt. Der erste könnte lauten: Hier stehen nur Gerüste, sieben Stockwerke, bis unter die Decke.

Der Stufenberg mit dem Tabernakel ist demontiert. Den Stufenberg wird es nicht mehr geben, das künstlerisch gestaltete Sakramentshaus kommt später in die ehemalige Kreuzwegkapelle. Die dortigen Kunstwerke von Schwester Paula sind in der Krypta verstaut worden und werden eines Tages die Seitenwände der Kirche schmücken.

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Die Holzbänke sind zusammengeschoben und mit dicken Planen verdeckt worden. Sie werden später restauriert. Auch das große Kreuz und der Altar sind vor Staub und Farbe geschützt. „Das alles hat Wochen gedauert“, sagt der Pfarrer, „aber wir sind im Zeitplan.“ Jetzt können die Handwerker loslegen.

Kirche St. Agatha Dorsten

Die Sitzbänke sind mit dicken Planen verhüllt und werden später restauriert. Das übrige Mobilar, Kunstschätze und heilige Gegenstände sind in der Krypta gelagert. © Stefan Diebäcker

Wie zum Beispiel die Firma Tewes. Der Malerbetrieb aus Münster ist spezialisiert auf Kirchen, sagt ein Mitarbeiter. Die Fachleute werden in den nächsten Wochen die fast 20 Meter hohen Wände in schlichtes Weiß tünchen. Doch erst mal wird mit einem Spezialschwamm die oberste Farbschicht wegradiert. Ja, es wird tatsächlich radiert. Das geht ordentlich in die Arme.

100 Kilo weiße Farbe für die Kirchenwände

Anschließend werden die Wände grundiert und schließlich zweimal gestrichen. Grobe Schätzung der Maler: „1000 Kilo Farbe werden wir bestimmt brauchen.“ Dorstens Dechant freut sich schon. Er erinnert sich mit Grauen an seinen ersten Eindruck, als er im März 2020 nach Dorsten kam: „Dunkle, schmutzige Wände starrten mich damals an.“

Mann radiert mit einem Schwamm die Wand der Kirche St. Agatha in Dorsten

Erst radieren mit einem Spezialschwamm, dann grundieren, schließlich zweimal anstreichen. Die Firma Tewes aus Münster hat schon in vielen Kirchen die Wandfarbe erneuert. © Stefan Diebäcker

Auch die gesamte Elektrik wird in den nächsten Monaten erneuert, sie stammt noch aus der Nachkriegszeit. Die großen Kronleuchter bekommen LED-Lampen, die Kirche erhält ein neues Lichtkonzept. „St. Agatha ist nicht nur ein Ort zum Beten, sondern auch ein Kultur- und Veranstaltungsraum“, erklärt Stephan Rüdiger. Die Gemeinde will und muss sich dem weltlichen Leben noch mehr als bisher öffnen.

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Renovierung der Kirche St. Agatha

27.06.2022

Die Aufsicht über diese Arbeiten führt der Dorstener Architekt Ralf Badura, der schon mehrere Kirchen saniert hat und als ausgewiesener Fachmann gilt. Die Gläubigen der Innenstadt weichen derweil seit Ostern auf die St.-Nikolaus-Kirche auf der Hardt aus. Was in „ihrer“ Kirche passiert und wie es dort aussieht, will Pfarrer Rüdiger regelmäßig auf der Homepage der Gemeinde (www.agatha-dorsten.de) zeigen. „Und Weihnachten sind wir dann alle endlich wieder in der Altstadt vereint.“

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Das gilt auch für diejenigen, die im St. Elisabeth-Krankenhaus sind. In der Kirche werden an verschiedenen Stellen Kameras installiert, damit die Patienten vom Bett und über die Fernseher in ihren Zimmern Gottesdienste und andere Veranstaltungen verfolgen können.

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