
Treffendes Symbol für das Bemühen, die Schöpfung zu bewahren, war das Weiterreichen der Erdkugel von einer Hand zur anderen, wobei sich Groß und Klein beteiligten. © Sabine Bornemann
Premiere: Gottesdienst im Amphitheater aller Dorstener Kirchengemeinden
Gottesdienst zu Pfingsten
Zum allerersten Mal feierten am Pfingstmontag (6. Juni) alle Kirchengemeinden in Dorsten gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst im Amphitheater des Bürgerparks Maria Lindenhof.
Dieser Ort war dafür hervorragend geeignet, blies doch ein angenehmes Lüftchen, das an den göttlichen Atem erinnerte, den das Pfingstwunder verspricht. Pastoralreferent Stephan Biesterfeldt rief die gut 200 erschienenen Besucher auf, „alle Sorgen auszuatmen“ und an der frischen Luft neue Lebensenergie zu tanken.
Provisorischer Altar und riesiger Erdball
Neben dem provisorischen Altar war ein riesiger Erdball aufgestellt. An diesem Symbol machten die Pfarrer ihre Botschaft fest. Biesterfeldt erzählte von dem deutschen Astronaut Alexander Gerst, dem im Weltall bewusst wurde, dass „unser Heimatplanet eine einzigartige Oase in einem unendlichen Raum voller Leere ist“.

Pastoralreferent Stephan Biesterfeldt rief die gut 200 erschienenen Besucher auf, „alle Sorgen auszuatmen“ und an der frischen Luft neue Lebensenergie zu tanken. © Sabine Bornemann
Gleichzeitig drückte Biesterfeldt seine Bestürzung darüber aus, dass allein die 83 Millionen Deutschen mit ihrer verschwenderischen Lebensweise fast drei Erdbälle verbrauchen. Dabei gibt es auf der Welt 7,9 Milliarden Menschen. Wir müssen also unsere Lebensweise ändern, denn was sollen wir sonst unseren Kindern weitergeben?
Erdkugel wurde von Hand zu Hand weitergereicht
Pfarrer Michael Laage fand ein sehr treffendes Symbol für die Bewahrung der Schöpfung, die nur durch eine große gemeinsame Anstrengung gelingen kann: Einige Zuschauer versuchten in einem Kreis auf der Bühne die riesige Erdkugel von Hand zu Hand weiterzureichen, ohne dass sie herunterfiel oder beschädigt wurde.

Die Gemeinde wurde begleitet vom Posaunenchor der Ev. Kirchengemeinde Hervest-Wulfen unter Leitung von Stephan Hillnhütter und Lukas Czarnuch, Kirchenmusiker von St. Barbara, spielte Piano. © Sabine Bornemann
Diese stimmige Aktion war eingebettet in das Gemeindelied „Laudato si“, das währenddessen auf den Rängen geschmettert wurde. Die Gemeinde wurde begleitet vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Hervest-Wulfen unter Leitung von Stephan Hillnhütter. Lukas Czarnuch, Kirchenmusiker von St. Barbara, spielte Piano.
Auftakt zu weiteren Veranstaltungen
Der Ökumenische Gottesdienst war nur der Auftakt zu weiteren Veranstaltungen unter dem Motto „Schöpfung bewahren - jetzt!“, die sich in den nächsten Tagen anschließen. Am Dienstag (7. Juni) ab 19 Uhr referiert Akko Wilmes von der Verbraucherzentrale Wesel in der Kreuzkirche am Glück-Auf-Platz 8 über die Möglichkeiten zur „Energiewende bei mir zu Hause“. Wie kann ich selbst CO²-freien Strom produzieren?
Am Donnerstag (9. Juni) ab 19 Uhr, erklärt Udo Sievering im Pfarrheim St. Agatha, Kirchplatz 3: „Mit neuer Energie in die Zukunft - wie geht das? Möglichkeiten und Grenzen.“ Sievering ist Geschäftsführer und Bereichsleiter für Energie bei der Verbraucherzentrale NRW. Der nachhaltige Gedanke ist also keine Eintagsfliege. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.
Arbeitet hauptsächlich im Kulturbereich oder für den Lokalteil. Dokumentarfilmstudium, singt in mehreren Chören, engagiert sich für den Erhalt der Gnadenkirche Wulfen, organisiert die „Wulfener Musikwoche“ und hat Ende 2021 ihren ersten Roman veröffentlicht.
