
© Michael Klein
Bahnhofstunnel in Dorsten wird abgerissen: Umwege und Einschränkungen
Bahnhof Dorsten
Mit dem Abriss des stadtseitigen Tunnels am Bahnhof Dorsten soll in ein paar Tagen begonnen werden. Bevor dort der neue ebenerdige Vorplatz entsteht, gibt es monatelang Umwege für die Nutzer.
Während am und im Bahnhofsgebäude in Dorsten die Umbauarbeiten voranschreiten und die neue Wegeverbindung entlang der Gleise fast fertig ist, passierte auf der Fläche zwischen ZOB und Bahnhof bislang nichts - zuletzt auch deshalb, weil sich die europaweite Ausschreibung verzögert hatte.
Doch in den nächsten Tagen geht es los - und zwar mit Macht. Bekanntlich wird der stadtseitige Tunnel weichen, ein neuer großzügig gestalteter Vorplatz soll für einen ebenerdigen Zugang zur dann sanierten Bahnhofs-Immobilie sorgen.

So sieht bis zum Ende der Bauarbeiten die Wegeführung am Bahnhof Dorsten aus. Grün: Personenführung, lila: barrierefreie Wege, blau: Treppenturm zu den Gleisen 2 bis 4 (nicht barrierefrei). © Plan: Stadt Dorsten
„Da werden richtige Massen bewegt, da kommen einige Großgeräte zum Einsatz“, kündigt Hubert Stenkamp, zuständiger Abteilungsleiter im Tiefbauamt, an. Die ersten schweren Maschinen rollen am Dienstag (2. November) an. „Zunächst stehen Abrissarbeiten an“, so Stenkamp. Und zwar wird zum einen das große „Tonnengewölbe“ mit seiner Kunststoff-Metall-Konstruktion, das über die bisherige Freifläche zwischen den beiden Unterführungen gespannt ist, abgebrochen und entsorgt.
Zum anderen werden die Baggerzähne gleichzeitig auch der westlichen Unterführung zur Innenstadt hin den Garaus machen. Die Betonteile werden in Schutt und Staub zerlegt, außerdem die alten Spundwände entfernt und neue Spundwände für die künftigen Wege- und Rampenverbindungen gesetzt.
Denn auch vom und zum neuen Vorplatz aus müssen Radfahrer und Fußgänger ja auch weiterhin den östlichen Tunnel zur Gelsenkirchener Straße hin nutzen können, der bestehen bleibt.
„Wenn Dach und Tunnel abgerissen und die Spundwände gesetzt sind, wird diese Fläche größtenteils aufgefüllt“, so Hubert Stenkamp. „Dann hat man schon mal eine erste Ahnung von dem neuen Vorplatz.“ Diese Arbeiten werden wohl bis Ende des Jahres dauern.
Komplexe Angelegenheit
Anschließend geht es an die neuen Rampen und Wegen zur östlichen Unterführung: „Auch eine komplexe Angelegenheit.“ Bis zum Herbst 2022, so hofft er, sollen dort die Arbeiten insgesamt beendet sein - und soll auch der Vorplatz sein endgültiges Gesicht bekommen haben. Unwägbarkeiten im Bauablauf müssten aber immer eingerechnet werden.

Auch das Tonnendach über dem Freiraum zwischen den beiden Tunneln kommt weg. © Michael Klein
Bis dahin heißt es aber: Ab 2. November werden sowohl die Fahrgäste, die den Bahnhof und dessen Bahnsteige nutzen, sowie die Fußgänger und Radfahrer, die bislang die beiden Tunnel als „Durchgang“ zwischen Gelsenkirchener Straße und Innenstadt queren, wohl ein Jahr lang mit teils erheblichen Einschränkungen und Umwegen zu kämpfen haben.
Wer aus Richtung Busbahnhof/Media Markt/Fußgängerbrücke Ärztezentrum kommt, muss künftig über den neuen (derzeit noch gesperrten Fußweg) nördlich der Radstation gehen (oder fahren), um zu den Gleisen 2 bis 5 zu gelangen. Wer zum Gleis 1 (Gelsenkirchener Straße) will (oder von dort kommt), für den wird eine Art „Treppenturm“ eingerichtet als Verbindung vom und zum östlichen Tunnel.
Allerdings: „Dieser Treppenturm ist nicht barrierefrei“, sagt Hubert Stenkamp. Heißt: Radfahrer und Rollstuhlfahrer müssen sich darauf einstellen, zwischen Gleis 1 und Bahnhofsgebäude ein Jahr lang den großen „U-Turn“ über Vestische Allee/Bahnhofszufahrt und der Gelsenkirchener Straße und damit einen Riesenumweg nehmen zu müssen.

Noch ist dieser Weg abgesperrt, aber ab 2. November (Dienstag) wird er den einzigen Zugang vom ZOB zum Bahnhof und zurück bilden. © Michael Klein
Da die Route der neuen Grün- und Wegeverbindung entlang der Bahngleise mit den Bauarbeiten kollidiert, wird diese zunächst nicht komplett frei gegeben. Der Bereich zwischen Haupteingang Bahnhofsgebäude und Media Markt bleibt gesperrt.
Eine dauerhafte Begleitung der Baustelle leistet das Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“ (Gahlener Straße 9, Tel. 02362/2140540), das auch dauerhaft für Rückfragen zur Verfügung steht. Es bereitet Planskizzen vor, die im Bahnhofsumfeld ausgehängt werden sollen.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
