
© Guido Bludau
Treffpunkt Altstadt glänzt neu - doch Eröffnung verzögert sich weiter
Bauprojekt
Die Umbauarbeiten am Treffpunkt Altstadt in Dorsten schreiten voran - das Erscheinungsbild des Begegnungszentrums hat sich deutlich verändert. Doch die Eröffnung lässt noch auf sich warten.
Wer noch den alten Treffpunkt Altstadt kennt, mag nicht glauben, dass dies tatsächlich das gleiche Gebäude-Innere ist. Neue Decken, neue Böden, neue Wände, die Oberlicht-Fenster lassen die Flure viel heller wirken, auch die Büro- und Gruppenräume sind komplett saniert.
„Ein Unterschied wie Tag und Nacht“, sagt Christian Joswig, Leiter des städtischen Begegnungszentrums - und ihm ist sichtlich anzumerken, wie stolz er auf das neue Erscheinungsbild ist. Und wie zufrieden mit den Möglichkeiten, die das Haus ihm und seinem Team demnächst bieten wird.
Boulderwand für die Klettergruppen
Für die Klettergruppen gibt es einen eigenen Lagerraum, inklusive Boulderwand. Dazu einen Band- und Probenraum, Kreativ-Werkstätten, einen Snookerraum. Die Kinder- und Jugendbereiche (inklusive Cafe) sind vom übrigen Geschehen räumlich abgetrennt. Es gibt zusätzliche Büros für die beiden neuen Sozialarbeiter/innen, ein Beratungsbüro, das sich soziale Einrichtungen aus der Altstadt teilen können und sogar einen Empfangsraum.

Christian Joswig, Leiter des Treffpunkt Altstadt, im Rohbau des neuen Veranstaltungsaals. © Michael Klein
Dies alles in dem Altbau, der schwer in die Jahre gekommen war und in den vergangenen Monaten umfassend modernisiert worden ist. Doch im Zuge des Stadtumbauprogramms „Wir machen Mitte“ ist nicht nur der bisherige Trakt „kernsaniert“ worden. Bestandteil des gut fünf Millionen Euro teuren Bauprojektes an der Straße „Auf der Bovenhorst“ ist auch ein Neubau.
„Das ist unser Filetstück“, so Christian Joswig. Der Anbau mit seiner von außen etwas ungewöhnlichen Formen- und Farbenoptik biete nämlich Platz für einen Veranstaltungsraum, wie ihn Dorsten gut gebrauchen kann: „Absolut multifunktional“, sagt er. Mit einem Fassungsvermögen von 250 Sitz- oder doppelt so vielen Stehplätzen und einem kleinen Thekenbereich ist er für Konzerte, Tagungen, Feierlichkeiten bestens geeignet.
Tagsüber ist er dank der großen Fenster lichtdurchflutet mit Blick auf die Stadt oder das Außengelände, kann aber auch komplett abgedunkelt werden. Die große Bühne kann so verhängt werden, dass auch sie separat für Gruppentreffen geeignet ist. Ein Backstage-Bereich und ein Technik-Keller runden den Anbau ab, der durch einen Eingang von der Innenstadtseite erreichbar ist.

Die Vorbereitungen für die Skateranlage laufen, sie soll Ende Oktober eingesetzt werden. © Michael Klein
Noch hallt es etwas in den gesamten Räumlichkeiten - kein Wunder, denn Möbel und die Ausstattung fehlen. „Eigentlich wollten wir bereits im Oktober eröffnen, doch das hat sich aus unterschiedlichsten Gründen verzögert“, sagt Joswig. Angefangen von der Corona-Krise über Bombensondierungen, Planungsanpassungen wegen der Kostensteigerungen im Bausektor bis hin zu Lieferverzögerungen.
Auf der letzten Mitte-Konferenz, die vom Treffpunkt Altstadt in die Agatha-Schule verlegt wurde, gab der Leiter der Einrichtung bekannt, dass die ersten Türen im neuen Treffpunkt Altstadt im Frühjahr öffnen werden. „Wir wollen das dann nach und nach machen“, so Joswig, „zuerst den Kinder- und Jugendbereich“. Das Mobiliar dort muss noch bestellt werden, auch die Sanitäranlagen im Altbau seien noch nicht fertig.
„Gefühl dafür bekommen“
Der Neubau dürfte wohl erst im Sommer offiziell eröffnet werden, weswegen Christian Joswig bislang auch noch kein reguläres Veranstaltungsprogramm für das nächste Jahr zusammengestellt hat. „Man muss ja auch erst einmal ein Gefühl für die Räumlichkeiten bekommen, auch dafür, was technisch so machbar ist.“

Der neue Eingangsbereich von der Innenstadt-Seite. © Michael Klein
Auch das Außengelände ist fast fertig, samt Pflasterung und Bepflanzung, bis Ende Oktober soll auch die Skateranlage als „Fertigteil“ angeliefert und eingebaut sein. Und dann steht nur noch die Erweiterung des Kletterparks an, die als Wettbewerb ausgeschrieben wird - im Mai zur Saisoneröffnung sollen die neuen Geräte stehen.
„Einen solch geräumigen Außenbereich hat kaum ein Begegnungszentrum in der Region zu bieten“, betont Joswig - und stellt schon jetzt Flohmärkte und kleinere Open-Air-Veranstaltungen in Aussicht.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
