Bierpreise steigen Axel Stauder will „die Kosten aber nicht komplett weitergeben“

Axel Stauder: „Wollen die Kosten nicht komplett weitergeben“
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Die Bierbrauer in ganz Deutschland kündigen Preiserhöhungen an. Aber warum ist das so? Und steigen auch die Bierpreise der Stauder-Brauerei aus Essen? Geschäftsführer Axel Stauder aus Dorsten nennt die Gründe für die steigenden Preise - und erklärt, wie Stauder junge Menschen für Bier begeistern will.

Axel Stauder, wie vielerorts berichtet wird, ziehen die Bierpreise kräftig an. Warum?

In der Tat ist es leider notwendig, die Bierpreise leicht anzuheben. Die Produktionskosten sind explodiert - und steigen weiterhin. Das geht über alle Bereiche. Die wichtigste Zutat Malz hat sich im Preis fast verdoppelt. Die Produktion der Flaschen, Kronkorken und Etiketten ist teurer geworden. Und natürlich, wie bei allen, spielen auch steigende Strom- und Gaspreise eine Rolle.

Was bedeutet das für den Bierpreis bei Ihrem Unternehmen Stauder?

Wir wollen die Kosten nicht komplett an die Endkunden weitergeben. Das ist in so einem schwierigen Marktumfeld wie dem Biermarkt auch gar nicht möglich. Deswegen müssen wir einen Teil selber kompensieren.

Für den Endverbraucherpreis im Einzelhandel bedeutet die Entwicklung aber, dass der Preis pro Stauder-Bierkasten um zirka einen Euro steigt. Pro Halbliter-Flasche sind das ungefähr 5 Cent, pro Eindrittelliter-Flasche vier Cent extra.

Trinken die Deutschen mittlerweile weniger Bier?

Der Trend ist, dass der Bierkonsum sinkt. Das ist schon seit 40 Jahren der Fall. Uns ist es mit Stauder aber gelungen, auch nachwachsende Biertrinker für uns zu begeistern. Das macht uns Mut, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Woran machen Sie das fest?

Wir konnten unseren Absatz 2022 auf 20 Millionen verkaufte Liter Bier steigern. In den Jahren zuvor war es weniger. Das liegt auch daran, weil wir den Flaschenbierverkauf während der Pandemie stark steigern konnten.

Der Fassbierabsatz hinkte zwar auch im Jahr 2022 um 20 Prozent hinter den Zahlen des Jahres 2019 zurück – diese 20 Prozent werden auch weiterhin fehlen, da hat die Pandemie viel kaputt gemacht – aber die Zuwächse im Flaschenbierverkauf konnten wir 2022 zu großen Teilen halten.

Wie genau schaffen Sie es, auch nachwachsende Biertrinker für Stauder zu gewinnen?

Wir haben unter anderem neue Produkte auf den Markt gebracht, die bei den Kunden ankommen. Beispielsweise das Original Bierchen oder das Helle Bierchen. Das ist ein großer Erfolg.

In erster Linie geht es aber darum, dass wir unsere Stärken ausspielen. Wir sind um das 20- bis 30-Fache kleiner als unsere Wettbewerber. Die können immer billiger produzieren und mehr Werbung machen als wir. Wir versuchen deshalb als Familienunternehmen, nah an unseren Kunden zu bleiben - egal ob bei Veranstaltungen in den Stadtteilen oder den Vereinen.

Sie sagen, Sie wollen und können die gesamten Kosten gar nicht an die Kunden weitergeben. Wie kompensieren Sie das Delta?

Wir gehen davon aus, dass einige von den Kosten, die so stark angestiegen sind, auch wieder sinken werden. Das ist unsere große Hoffnung. Sonst müssten wir noc hmal erhöhen, was wir nicht wollen. Außerdem suchen wir intern, wie wir noch besser produzieren können. Stichwort Energieeffizienz.

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