Teile von Dorsten, Schermbeck, Raesfeld und Kirchhellen sind geologisch als Endlager für Atommüll geeignet.

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Atommüll-Lager: Dorsten, Schermbeck, Raesfeld und Kirchhellen geeignet

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Was passiert mit dem Atommüll, wenn das letzte deutsche AKW vom Netz geht? 90 Gebiete haben Voraussetzungen für ein Endlager: auch Teile von Dorsten, Schermbeck, Raesfeld und Kirchhellen.

Dorsten, Schermbeck, Raesfeld, Kirchhellen

, 29.09.2020, 14:42 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat einen Bericht vorgestellt, der Teilgebiete in Deutschland zeigt, die aufgrund geologisch günstiger Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager infrage kommen. Der Salzstock Gorleben ist beispielsweise nicht darunter.

Insgesamt 54 Prozent der Landesfläche Deutschlands wurden von der Bundesgesellschaft als sogenanntes „Teilgebiet“ ausgewiesen. „Ein Teilgebiet ist noch lange kein Standort“, so Steffen Kanitz bei der Vorstellung des Berichts am Montag. Eine interaktive Karte zeigt, dass unter anderem auch Teile Dorstens, vor allem im Osten und Norden der Stadt, ein großer Teil Schermbecks, weite Teile von Raesfeld und ein kleiner Teil im Osten Kirchhellens zu den Teilgebieten zählt.

Ausschließlich geologische Betrachtung

Was bedeutet das nun? Zunächst, dass ausschließlich aufgrund geologischer Erkenntnisse (!) diese Gebiete grundsätzlich infrage kommen, ein Atommüll-Endlager zu beherbergen. Heißt: Das Endlager soll unterirdisch in Salz-, Ton- oder kristallinem Gestein (etwa Granit) untergebracht werden - und die Teilgebiete erfüllen diese Anforderung. So wie weite Teile der Bundesrepublik auch.

Laut Karte der BGE findet sich unter Dorsten, Schermbeck und Erle vor allem prätertiäres Tongestein, aber zum Teil auch „Steinsalz in stratiformer Lagerung“, das also in Schichten gelagert ist. Im Osten Kirchhellens ist nur „Steinsalz in stratiformer Lagerung“ eingezeichnet.

Nicht in Betracht gezogen wurde bei der Erstellung des Berichts und der Karte bislang beispielsweise die Siedlungsdichte, die nahe dem Ballungsraum Ruhrgebiet natürlich höher ist, als in vielen anderen geeigneten Regionen. Auch Naturschutz- oder Wasserschutzgebiete spielten bislang keine Rolle bei der Bewertung.

Standortsuche soll 2031 beendet sein

Aus den Teilgebieten sollen nun sogenannte Standortregionen ausgewählt werden, die genauer unter die Lupe genommen werden - doch das wird noch einige Jahre dauern. Bis 2031 soll ein Standort gefunden sein, ab 2050 sollen die Behälter mit strahlendem Abfall eingelagert werden.

„Der Zwischenbericht Teilgebiete ist kein abschließendes Ergebnis, sondern ein erster Zwischenstand“, sagt Steffen Kanitz, Geschäftsführer der BGE und zuständig für den Bereich Standortauswahl. „Bürger und Bürgerinnen sollen schon einen umfangreichen Einblick in unsere Arbeit erhalten, bevor Fakten geschaffen werden.“