
© Michael Klein
Anlieger machen gegen „Rennstrecke“ in Tempo-30-Zone mobil
Tempo-Messtafeln
Immer wieder sind Autofahrer auf zwei Straßen nahe des Media-Markts in der Innenstadt von Dorsten zu schnell unterwegs. Jetzt wollen die Anwohner dem Treiben dort Einhalt gebieten.
Eine Rennstrecke sei die Straße „Auf der Bovenhorst“, klagen die Anlieger. Vor allem abends an den Wochenenden gehe es zwischen der Kreuzung Gladbecker Straße/Kirchhellener Allee und dem Wendehammer hinter der Zufahrt Media-Markt in der dortigen 30 km/h-Zone heftig zur Sache, erläuterte Anwohner Paul Schulte-Huxel unlängst auf der Sitzung der Mitte-Konferenz im Bürgerpark Maria Lindenhof.
3470 Euro aus dem Bürgerfonds
Deswegen sollen schon bald zwei ständige Geschwindigkeitsmesstafeln darauf hinweisen, wenn Autofahrer zu schnell unterwegs sind und damit die Fußgänger und Radfahrer besser schützen.
Die Konferenz-Teilnehmer gaben dem Antrag von Paul Schulte-Huxel statt, aus dem Bürgerfonds knapp 3470 Euro zu bewilligen, damit die digitalen Displays sowohl an der Straße „Auf der Bovenhorst“ sowie „Am Wasserturm“ installiert werden können. „Abwechselnd in beide Fahrrichtungen“, kündigt der Antragsteller an. Der Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent werden von den Anwohnern getragen.
Es ist nicht nur der Durchgangsverkehr (Media-Markt- oder Getränkemarkt-Besucher und Anlieferer), der zu schnell unterwegs sei. „Vor allem junge Autofahrer liefern sich hier richtige Rennen, um den Wendehammer herum und wieder zurück“, so der Anwohner.
Bei Geschwindigkeitsmessungen vor ein paar Wochen sei festgestellt worden, dass 70 Prozent der Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. „Teilweise mit über 100 km/h.“

Über zwei Bürgerfonds-Anträge stimmte die Mitte-Konferenz ab. © Privat
Bürgermeister Tobias Stockhoff bestätigte dies. Zwei Stunden hätten Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes dort geblitzt, „in der Zeit hat es 27 Strafmandate gegeben und ein Fahrer musste seinen Führerschein abgeben“.
Lärm und Müll auf Parkplatz
Paul Schulte-Huxel erklärte, dass Kinder aus der neuen Siedlung ihren Schulweg entlang der Straße in Richtung Stadt und ZOB haben, dass dort auch der offizielle Radweg zwischen Hoher Brücke und Bahnhof ausgeschildert ist, dass dort die Mitarbeiter der Blinden-Werkstatt morgens und nachmittags unterwegs seien.
„Und wenn dann der Treffpunkt Altstadt wieder aufmacht, verschärft sich das Problem weiter“ so Schulte-Huxel, der auch auf die Lärmbelästigungen und das Müllproblem auf dem Parkplatz zwischen Media-Markt und Treffpunkt Altstadt hinwies.
„Zwischendurch war es hier ruhig, aber jetzt gibt es hier eine neue Generation“, sagt der Anwohner. Junge Leute, auch mit Autokennzeichen aus Borken, Bocholt, Gladbeck oder Gelsenkirchen, träfen sich hier abends an den Wochenenden, hören Musik, bauen Campingstühle auf, machen Picknick. „Der Ordnungsdienst hat dann schon Feierabend, und wenn die jungen Leute von ferne die Polizei sehen, dann sind die ganz schnell weg.“
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
