"Amy" macht in Deuten ihr Pfoten-Abitur
Schulhund an der Grundschule
Amy, eine fünf Monate alte Labradoodle-Hündin, macht gerade ihr Pfotenabitur an der Hundeschule "ScM hundknigge" in Mettmann. Den praktischen Teil absolviert das quirlige Tier am Teilstandort Deuten der Wilhelm-Lehmbruck-Schule in der jahrgangsübergreifenden Lerngruppe der Erst- und Zweitklässler.
Bei den Kindern kommt der haarige Lernpartner gut an. "Amy ist total süß", sagt der sieben-jährige Johannes Wölte, während er über Amys Kopf streichelt. "Wir können in den Pausen mit ihr spielen und sie auch im Unterricht streicheln, wenn unsere Lehrerin Amy mitbringt."
Die Idee hinter dem Schulhund ist simpel. "Die Kinder lernen im Umgang mit Tieren eine Menge auf emotionaler und sozialer Ebene", erklärt Amys Besitzerin und Lehrerin, Eva Niehüsener. "Fähigkeiten wie Rücksichtnahme und Verantwortung können die Kinder anschließend auch bei Menschen anwenden."
Beim Praktikum entdeckt
Die Wirkung eines Schulhundes entdeckte Eva Niehüsener bei einem Praktikum an einer Förderschule in Marl. "Die Anwesenheit des Tieres hatte eine positive Auswirkung auf die Kinder", erinnert sich die Grundschullehrerin. "Die Schüler waren viel ruhiger und entspannter. Jetzt sollen auch meine Schützlinge von dieser Erfahrung profitieren, und mein Unterricht natürlich auch."
Von Amy sind nicht nur die Kleinen begeistert. "Damit hat Frau Niehüsener offene Türen bei mir eingerannt", freut sich Schulleiterin Heike Lippert-Knospe über den Zuwachs. "Das ist pädagogisch sehr wertvoll, da es das Selbstbewusstsein der Schüler stärkt. Sie erfahren, dass sie vom Hund gemocht und gebraucht werden."
Für den kleinen Vierbeiner ist so ein Tag in der Schule ganz schön anstrengend. Nach unzähligen Streicheleinheiten und Ballspielen macht Amy während der Unterrichtszeit im Lehrerzimmer ein Nickerchen. "Am Anfang bringe ich Amy nur einmal in der Woche mit", so Eva Niehüsener. "Ich werde die Besuche peu à peu steigern."
Ausbildung ist wichtig
Das Pfoten-Abitur soll Amy in vier Sitzungen schaffen, anschließend stehen dann der zweijährige Bachelor und Master of Pfoten-Education auf dem Stundenplan. "Uns ist es wichtig, dass Amy gut ausgebildet wird, damit sie sich im Umgang mit Kindern richtig verhält", erzählt Eva Niehüsener. "Aber auch jetzt geht meine Hündin schon offen und ohne Vorbehalte auf die Kinder zu. Das ist toll."