Erneut wurden am Tüshausweg in Dorsten-Deuten am Wochenende rund 100 alte Reifen in einem Waldstück abgekippt. Für die städtischen Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebs bedeutete dies viel Arbeit, weil sie nicht mit einem großen Muldencontainer, sondern nur mit einem kleinen Pritschenfahrzeug in den Wald fahren konnten, um die Reifen wieder zu entfernen.
Mittlerweile kann man von einer beispiellosen Serie in Dorsten sprechen. Im Februar dieses Jahres wurden 7,5 Tonnen Altreifen an der Marler Straße gefunden. Im März waren es rund 20 Stück im Waldstück am Kottendorfer Feld zwischen Wulfen und Lembeck. Am 20. April mussten die Entsorgungsbetrieb-Mitarbeiter rund 100 Altreifen im Waldstück am Tüshausweg abholen. Am 11. Mai waren es ebenfalls rund 100 Reifen, die an einem Weg neben der A 31 in der Nähe des Alten Postwegs illegal entsorgt wurden.
Wiederholte Umweltfrevel
Und nun schon wieder am Tüshausweg. „Das hatten wir in der Häufigkeit noch nicht“, sagt Stadtsprecher Ludger Böhne zu diesen wiederholten Umweltfreveln.
Da es sich nicht um eine Straftat, sondern eine Ordnungswidrigkeit handelt, ist die Polizei bislang nicht in die Ermittlungen eingestiegen, sagt Sprecherin Corinna Kutschke. Anders gelagert wäre der Fall, wenn, wie Ludger Böhne sagt, „eine tatsächliche Umweltgefahr“ von den Reifen ausginge. „Wenn beispielsweise etwas im Boden versickern würde“, so Kutschke.
„Das ist ärgerlich“
Dass es in Dorsten mittlerweile aber offenbar eine Serie bei der illegalen Altreifenentsorgung gibt, hat Kutschke in den Medien verfolgt. „Das ist ärgerlich. Ich kann solche Menschen nicht verstehen.“
Die Kosten für das Abholen und die Entsorgung der Reifen trägt der Steuerzahler: im aktuellen Fall rund 1.000 Euro laut Schätzung der Stadt. „Die Stadt Dorsten hat darum größtes Interesse daran, den Verursacher zu ermitteln, um neben einem Verfahren auch die entstandenen Kosten geltend machen zu können“, so eine Mitteilung. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, dies per E-Mail unter pressestelle@dorsten.de zu tun.
Gemeinsamkeit entdeckt
Bei den beiden Reifenstapeln am Tüshausweg hat die Stadt eine Gemeinsamkeit entdeckt: „Wieder handelt es sich um bereits stark verwitterte und beschädigte Reifen, die dem Anschein nach in einem landwirtschaftlichen Betrieb der Beschwerung von Silage-Folien über eine Miete gedient haben könnten. Darauf deuten auf jeden Fall die Beschädigungen und Verschmutzungen an den Reifen hin.“
Beim Fund an der A31 waren die Reifen neueren Datums. Womöglich ein Hinweis auf unterschiedliche Quellen, so Ludger Böhne. Könnte die Stadt womöglich eine Belohnung für Hinweise auf den oder die Täter aussetzen? Das sei bislang noch nicht diskutiert worden, so Böhne am Montag.
Neue Umwelt-Sauerei: Schon wieder illegal entsorgte Altreifen im Dorstener Wald entdeckt
„Eine echte Umwelt-Sauerei“ : Wieder großer Altreifen-Berg in Dorsten illegal abgeladen
Rund 100 Altreifen mitten in einem Dorstener Wald entsorgt: Stadt hofft auf Zeugen