Debora Meli ist die Geschäftsleiterin der 24 Kaubisch-Reformhäuser - und damit auch für die neue Filiale in der Dorstener Innenstadt (ehemals Adrian) verantwortlich.

© Michael Klein

Ära in Dorsten geht zu Ende: Reformhaus Kaubisch übernimmt Adrian

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Neuer Geschäftsname in der Dorstener Fußgängerzone: Das Familien-Unternehmen Kaubisch übernimmt das alteingesessene Reformhaus Adrian. Damit geht auch eine Ära zu Ende.

Dorsten

, 07.01.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Groß modernisieren haben die neuen Besitzer nicht müssen. Aber eigene Interieur-Akzente haben sie dennoch gesetzt: „Unsere ersten Kunden sagen, dass schon beim Betreten des Ladenlokals alles viel heller und freundlicher wirkt“, sagt Geschäftsleiterin Debora Meli. „Manchmal braucht es nur kleine kosmetische Korrekturen, um für neuen Schwung zu sorgen.“

Innen sieht es an der Adresse Essener Straße 6 also bereits anders aus, doch über der Eingangstür prangt noch immer das Werbeschild „Adrian“. Doch auch das wird sich bald ändern: Denn in der Fußgängerzone von Dorsten ist eine Ära zu Ende gegangen. Das alteingesessene Dorstener Reformhaus hat seit dieser Woche einen neuen Besitzer: „Kaubisch“ heißt es nun, was durch die inzwischen von der Stadt genehmigte Außenwerbung schon bald auch außen dokumentiert wird.

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Firmenchef Günter Kaubisch eröffnet damit in Dorsten sein insgesamt 24. Reformhaus. „Wir sind aber keine anonyme Kette, sondern ein Familienunternehmen in dritter Generation“, sagt Debora Meli, die Geschäftsführerin aller Filialen. Der derzeitige Inhaber hat in ganz jungen Jahren nach dem frühen Tod seines Vaters das 1925 in Oberhausen gegründete Stammhaus übernommen und hat von dort aus nach und nach weiter expandiert.

Nach „kosmetischen Korrekturen“ bei der Inneneinrichtung wurde nach der Übernahme am Mittwoch (5. Januar) eine stille Eröffnung begangen.

Nach „kosmetischen Korrekturen“ bei der Inneneinrichtung wurde nach der Übernahme am Mittwoch (5. Januar) eine stille Eröffnung begangen. © Michael Klein

Erst im Dezember hatte Günter Kubisch ein Reformhaus in Coesfeld gekauft, jetzt also das Geschäft von Rudolf Adrian. „Wir hatten vor Jahren bereits sein damaliges Ladenlokal im Marler Stern übernommen“, so Debora Meli. „Auch in Dorsten ist es uns wichtig, dass das Reformhaus nach dem Rückzug der bisherigen Eigentümer nicht aus dem Geschäftsleben verschwindet.“

Die Geschäftsleiterin sagt: „Wir sind nah am Kunden, deswegen sind wir uns sicher, dass die Reformhäuser auch nach 100 Jahren weiter eine Zukunft haben“. In Dorsten seien 800 bis 1.000 Produkte neu im Sortiment gelistet worden. Mit Prospekten, Kundenkarten sowie Mailing- und Sonderaktionen wolle man auch hier die Kundenbindung fördern.

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„Dabei profitieren wir von den Möglichkeiten der Einkaufsgenossenschaft Vita Nova mit ihren bundesweit über 150 angeschlossenen Reformhäusern“, so Debora Meli. Vita Nova wurde vor 20 Jahren übrigens auch von Günter Kaubisch ins Leben gerufen, gemeinsam mit zwei Kollegen, heute hat sie 16 Mitgesellschafter.

„Stille Übernahme“

Die Dorstener Kunden werden also weiterhin „Produkte für Gesundheit und Wohlbefinden“ vor Ort im Reformhaus kaufen können: Naturarzneimittel, Kosmetika, vegetarische Lebensmittel. Eine große Feier zur Neueröffnung sei angesichts einiger Verzögerungen wegen nicht geplant, „es ist mehr eine stille Übernahme“.

Debora Meli betont, dass zwei bisherige Adrian-Mitarbeiterinnen übernommen wurden, „eine dritte Kraft wird Mitte Januar eingestellt“.