Es war ein durchaus auch emotionaler Moment für Hans Schmidt-Domogalla, als er am vergangenen Samstag mit der Neugestaltung des Wulfener Marktes beauftragt wurde. Mit „600 bis 800 Stunden“ beziffert er den Arbeitsaufwand bis zur Entscheidung des Preisgerichtes. Aber da ist auch noch die Barkenberger Herkunft des Architekten.
„Ich kann nicht leugnen, dass mich das bewegt“, sagt Schmidt-Domogalla mit einigen Tagen Abstand. „Ich bin häufig an der alten Ladenzeile vorbeigekommen und kenne natürlich sehr genau alle Probleme.“

Das hat ohne Frage seine Teilnahme an dem städtebaulichen Wettbewerb beeinflusst. „Die Rahmenplanung hatten wir ja auch schon gemacht.“ Ob er sich als externer Architekt dieser Herausforderung gestellt hätte? Schmidt-Domogalla glaubt es eher nicht.
So gab es nur eine weitere Interessentengruppe (u.a. aus Recklinghausen), was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass sich Planer, Landschaftsarchitekten und Investoren nur gemeinsam bewerben konnten. Neben der Planungsgruppe Oberhausen holte Schmidt-Domogalla die heimische T5 Immobilien GmbH als Geldgeber ins Boot. „Wir haben schon beim Rewe-Markt an der Händelstraße gut zusammengearbeitet“, sagt der Barkenberger.
Zeitplanung ist schwierig
Eine seriöse Einschätzung, wie teuer der „neue“ Wulfener Markt wird, ist laut Schmidt-Domogalla zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich. Auch die weitere Zeitplanung ist von mehreren Faktoren abhängig, aber einige Eckpfeiler gibt es. Der Abriss der maroden Ladenzeile beginnt wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres. Baudezernent Holger Lohse hatte bei der Preisverleihung am Samstag im Gemeinschaftshaus Wulfen von „guten Angeboten“ gesprochen.
Die Arbeiten werden nach Meinung von Schmidt-Domogalla etwa neun Monate dauern. Parallel werde an der „Planungsreife“ der Ideen aus seinem Büro gearbeitet. „Es gibt da einige Empfehlungen des Preisgerichtes für Anpassungen, die ich aber noch nicht schriftlich habe.“
Für das gesamte Bebauungsplanverfahren rechnet der Planer mit mindestens 18 Monaten, in dieser Zeit könne aber womöglich schon der Bauantrag gestellt. Die reine Bauzeit werde in etwa genauso lange dauern, sodass mit einer Fertigstellung in „vier bis fünf Jahren“ zu rechnen sei.
Schwer zu kalkulieren sind derzeit die Verfügbarkeiten von Baumaterialien und Fachfirmen, doch Schmidt-Domogalla rechnet nach einem möglichen Ende des Ukraine-Kriegs mit einer „Zeit der Erneuerung“. Er hält es für denkbar, dass die jetzt notwendige Planungszeit „für uns am Ende nicht so schlecht, sondern sogar hilfreich sein könnte“.
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