Nach der langen Schließung im Winter verzeichnen Fitnessstudios teilweise wieder mehr Mitglieder. Betreiber von Dorstener Studios haben gespaltene Meinungen über eine mögliche 2G-Regelung.

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3G-Regel und kostenpflichtige Tests vergraulen Fitnessstudio-Mitglieder

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Im Sommer hat die Mitgliederzahl in Fitnessstudios wieder zugenommen. Trotzdem befürchten Dorstener Betreiber einen erneuten Verlust durch kostenpflichtige Tests und eine mögliche 2G-Regelung.

Dorsten

, 17.09.2021, 18:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sportstätten wie Fitnessstudios verzeichnen wieder mehr Mitglieder. In Dorsten blicken die Betreiber von Fitnessstudios aber ganz unterschiedlich in die Zukunft. Herbert Thiel, Geschäftsführer des Olymp Sportparks an der Kirchhellener Allee, sieht die möglichweise kommende 2G-Regelung und kostenpflichtige Tests ab Oktober gelassen.

Geimpfte können sich im System registrieren

„Bei uns sind fast alle Mitglieder geimpft, wir könnten eigentlich schon jetzt eine 2G-Regelung einführen“, sagt der Geschäftsführer. Die hohe Impfquote liege wahrscheinlich am hohen Altersdurchschnitt, erklärt er. Deshalb funktioniert die Regelung, die zurzeit gilt, gut.

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Sportbegeisterte können nämlich im System des Sportparks vermerken lassen, dass sie bereits vollständig geimpft sind. „Somit ist das Einchecken für die Besucher ganz einfach“, sagt Herbert Thiel. Doch auch die Kontrolle von ungeimpften Mitgliedern verläuft ohne Probleme. Eine große Kündigungswelle von Mitgliedern habe er momentan nicht. Mit Blick in die Zukunft würde er die 2G-Regelung befürworten.

Kündigungen wegen kostenpflichtiger Tests

Sebastian Louven, Betreiber der Workers Hall, hingegen musste mit dem siebenmonatigen Stillstand einige Mitglieder einbüßen. „So langsam steigen die Zahlen wieder, aber das ist noch längst nicht wie vor der Pandemie“, erklärt er. Er befürchtet, dass durch eine strengere Regelung und kostenpflichtige Tests Leute davon abgehalten werden, ins Fitnessstudio zu gehen. „Es gibt auch ein paar Leute, die kündigen, weil sie dem Zwang zum Test nicht nachkommen wollen. Aber das sind nur ganz wenige“, sagt Sebastian Louven. Zu einer möglichen 2G-Regelung wollte er sich nicht äußern.

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Noch skeptisch gegenüber der 2G-Regel ist Sascha Spielmann, Co-Center-Leiter im Injoy: „Wir wollen niemanden ausschließen. Ich glaube aber schon, dass das ein Anreiz für viele sein könnte, über die Impfung nachzudenken.“

Fitnessstudio überlegt, wie Tests kostengünstiger sein könnten

Momentan sei ein Großteil der Mitglieder geimpft. „Das müssten so 80 bis 90 Prozent sein.“ Die Altersgruppe ist dabei gemischt. Schüler nutzen zum Beispiel ihren Schülerausweis zurzeit als Testnachweis, weil sie in der Schule regelmäßig getestet werden.

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Für die kostenpflichtigen Tests ab Oktober bereitet sich das Injoy jetzt schon vor. „Wir wollen uns gerade etwas einfallen lassen, um die Schnelltests so günstig wie möglich selbst anzubieten“, erzählt er. Denn gerade jetzt ist es für Fitnessstudios wichtig, die Zahl der Mitglieder zu halten.

Laut Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen könnte durch die 2G-Regel ein Schaden von 1,3 Milliarden Euro entstehen. „Momentan haben wir die höchsten Anmeldezahlen seit Langem, ich hoffe das bleibt so.“