Musikkorps der Bundeswehr zu Gast in Dorsten Konzert-Erlös kommt der Lebenshilfe zugute

Musikkorps der Bundeswehr: Konzert-Erlös kommt der Lebenshilfe zugute
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Was lange währt, wird endlich gut. Eigentlich sollte das Musikkorps der Bundeswehr schon zum Jubiläum „100 Jahre Blasmusik Wulfen“ im Jahr 2020 aufspielen, doch Corona machte diese Pläne zunichte. Auch Nachholtermine wurden mehrfach verschoben.

Aber am Donnerstagabend (14.9.) war es nun soweit: Tubist Manfred Neuser, der ab 2008 auch für ein Jahr als Dirigent in Wulfen wirkte, hatte den Kontakt vermittelt. Veranstalter war der Förderverein der Jugendarbeit in der Blasmusik Wulfen unter Vorsitz von Dennis Güttler. Die Erlöse kamen der Nachwuchsförderung zugute. Ein Euro pro Eintrittskarte ging an die „Lebenshilfe“ Dorsten.

800 Karten waren verkauft

Die große Sporthalle des Petrinums war sehr gut besucht. Etwa 800 Karten waren verkauft. Das imposante Blasorchester mit 53 Musikern entfaltete einen gewaltigen Sound.

Es waren auch Instrumente vertreten, die man in einem Blasorchester nicht unbedingt vermutet: Harfe, Kontrabass, E-Gitarre, Piano und mehrere Xylophone. Der musikalische Leiter Oberstleutnant Christian Weiper hatte das Programm sehr vielfältig zusammengestellt: Es begann mit der schwungvollen Ouvertüre zu der Wagner-Oper „Rienzi“.

Allerdings wurde diese Fassung vom „hauseigenen Komponisten“ Guido Rennert für eine Besetzung ohne Streicher bearbeitet. Er saß auch ganz bescheiden als eine von neun Klarinetten in der zweiten Reihe.

Eigenkomposition „Orion“

Im weiteren Programm wurde auch seine Eigenkomposition „Orion“ für Tenor-Horn aufgeführt. Für dieses Instrument gibt es sonst keine Solo-Literatur. Stabsfeldwebel Carsten Ebbinghaus begeisterte das Publikum mit diesen ungewohnten Klängen.

Natürlich spielt ein Musikkorps der Bundeswehr auch Märsche. Die waren aber ganz unterschiedlich: „Stark. Bereit. Schnell“ ist z.B. eine zeitgenössische Komposition des Schweizers Thomas Trachsel, die er seiner Armee gewidmet hat. Orientalische Klänge fanden sich in den „Polowetzer Tänzen“ von Alexander Borodin und ein typischer Präsentiermarsch von Cuno Graf von Moltke durfte auch nicht fehlen.

Manuela Bibert und Nathalie Tineo
Das i-Tüpfelchen war der Auftritt von zwei Musicaldarstellerinnen aus Hamburg, die sonst dort bei „Mamma Mia“ singen: Manuela Bibert und Nathalie Tineo. © Sabine Bornemann

Die zweite Hälfte des Konzerts begann mit der großen Fanfare zur Eröffnung der Olympischen Spiele 1996 in Atlanta des amerikanischen Filmkomponisten John Williams. Zum Abschluss spielte das Musikkorps ein Medley aus allen acht Nummer Eins Hits der schwedischen Gruppe ABBA. Auch diese Songs wurden von Guido Rennert bearbeitet.

Das i-Tüpfelchen war der Auftritt von zwei Musicaldarstellerinnen aus Hamburg, die sonst dort bei „Mamma Mia“ singen: Manuela Bibert und Nathalie Tineo zauberten Agnetha und Anni-Frid täuschend echt auf die Bühne. Das Publikum war begeistert, sang und klatschte mit. Hoffen wir, dass die Nachwuchsförderung mit den erzielten Einnahmen einen großen Schritt vorankommt. Musik ist gut für Körper, Geist und Seele.

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