Am Montag wurde ich am Kindergarten angesprochen: Was war denn da mit dem Zirkus los? Geschlossen übers Wochenende. Wann wird er denn nun seine Aufführungen veranstalten? Die Frage ist in aller Munde. Und ob es ab Donnerstag, wie vom Circus Florida erhofft, etwas wird, war am Montag noch nicht abschließend zu klären.
Da war nur klar, dass man morgens beim Architekten Leder gewesen sei, um den einen Antrag auf den Weg zu bringen, und dass man auf eine Bauabnahme bis Mittwochnachmittag hoffe. Dann, so Frank Schiffermann per Telefon, könne man am Donnerstag mit den Aufführungen starten.
War all das nötig? Unterm Strich ja. Denn ein nicht genehmigter Zirkus, in dem es zu einem Unfall kommt, kann der Behörde ganz schnell auf die Füße fallen. Und da ist nicht das Rathaus als Institution in der Verpflichtung oder Haftung, sondern möglicherweise der einzelne Mitarbeiter, der eine Bauabnahme oder Genehmigung unterzeichnet hat, für die keine Rechtsgrundlage vorlag.
Das Problem war wohl am Ende eines auf kommunikativer Basis, wie so oft im Leben. Der Zirkus selbst hat sich offenbar nicht sehr kompetent angestellt oder versäumt, den einen Antrag zu stellen. Die Stadtverwaltung hätte auf der anderen Seite vielleicht schon beim ersten Kontakt zum Zirkus eine größere Dienstleistungsmentalität zeigen können.
Dass sie am Ende nicht mehr da war, ist hingegen ob des „kommunikativen“ Verhaltens der Zirkusmitarbeiter – ganz gleich ob Handgreiflichkeiten oder „bloß“ verbale Entgleisungen – nachzuvollziehen.
Am Ende ist es teuer für den Zirkus, schädigend für die Stadt-Mitarbeiter, ärgerlich für die Stadtverwaltung insgesamt und schade für die Familien, die den Zirkus besuchen wollten. Wo es Win-Win-Situationen gibt, war dies eine (vermeidbare) Lose-Lose-Lose-Situation.
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