Wo bleiben die Infotafeln am Castroper Busbahnhof?

Seit 2004 in Planung

Der Busbahnhof in der Castroper Altstadt wirkt noch wie aus einer anderen Zeit: Fahrpläne gibt es dort nur auf Papier. Wo bleiben die geplanten digitalen Infotafeln an den Bussteigen am Münsterplatz, und warum dauert das so lange? Wir haben mit den Verantwortlichen gesprochen.

CASTROP

, 30.09.2017, 05:05 Uhr / Lesedauer: 2 min
Am Busbahnhof am Münsterplatz fehlt nach wie vor die elektronische Fahrgastanzeige.

Am Busbahnhof am Münsterplatz fehlt nach wie vor die elektronische Fahrgastanzeige.

Das war der berichtete Stand am 3. Oktober 2016:

Seit 2004 planen Stadt und VRR die Infotafeln am Busbahnhof Münsterplatz, vier doppelseitige Anzeiger sollen angebracht werden – inklusive Vorleseeinrichtung für Sehbehinderte. Angeschlossen werden sollen alle Buslinien, die am Münsterplatz fahren. Im Ausschuss hieß es, dass ein Statikgutachten für die Bussteige 1 und 4 fehle, bei den Bussteigen 5 bis 7 gab es keine Sorgen. Die Bussteige 8 bis 10 bekämen keine Anzeige, weil es nur Pausenplätze sind.

Das sagt der VRR:

Sabine Tkatzik, Pressesprecherin des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr: „Die Vestische hat 2015 einen Förderantrag bei uns gestellt.“ Insgesamt gehe es um sieben ZOB (Zentrale Omnibus-Busbahnhöfe) und vier Haltestellen im Kreisgebiet. Dazu zählt auch der Busbahnhof Münsterplatz. Der VRR bewilligt Landesgelder. „Wir haben den Förderbescheid 2016 ausgestellt und so die Fördergelder genehmigt“, so Tkatzik.

Am Busbahnhof in Castrop-Rauxel sind es Anzeigentafeln an vier Bussteigen und eine zentrale Anzeigetafel. „Zu dem möglicherweise notwendigen Gutachten“, ergänzt sie, „können wir nichts sagen, das muss der Bauherr beantragen. Wir genehmigen nur die Fördergelder.“

Das sagt die Vestische:

Sie bestätigt die VRR-Aussage: Für das Statik-Gutachten ist die Stadt zuständig. Es soll vier Bussteig-Anzeiger und einen Übersichtsanzeiger geben, der so aufgestellt ist, dass man ihn zentral sieht, wenn man aus der Fußgängerzone kommt. Die Ausschreibung für die herstellende Firma laufe zurzeit. Wenn die durch und die Statik in Ordnung sei, dann komme man für die Terminfindung und weitere Planung zusammen, so ein Sprecher.

Das sagt der EUV:

Es ist nicht zwingend ein Gutachten nötig. Es kann auch ein Prüfvermerk eines Statikers ausreichen. Das erläutert EUV-Vize Thorsten Werth-von Kampen, der dazu am Donnerstagmorgen noch mit der Vestischen telefonierte. Warum es so lange dauere? „In den verschiedenen Städten des Kreises gab es unterschiedliche Anforderungen an die Anzeigentafeln: Soll ein W-LAN integriert sein?“ Das wollten einige Städte.

In Castrop-Rauxel sei das auch geprüft, aber verworfen worden, da kein Ticketcenter vor Ort ist, das man für einen Router-Standort bräuchte. Vor allem bei der Software gab es lange Abstimmungsgespräche. Die Vestische ist dabei die Koordinatorin. Und jede Situation vor Ort stelle sich anders dar.

„Dass es am Münsterplatz größere technische Schwierigkeiten gibt, ist mir ausdrücklich nicht bekannt“, so Werth-von Kampen. Die technische Prüfung habe grünes Licht ergeben: Das betreffe die Statik, das betreffe auch die Elektrik vor Ort. Im Laufe dieses Jahres seien alle Verträge unterschrieben worden.

Aber wann geht es denn nun los? Die Aufträge an das Unternehmen seien vergeben, so Werth-von Kampen, der Ausführungszeitpunkt aber noch unbekannt. Warum, konnte man auch intern nicht sagen. „Aber es liegt nicht an Castrop-Rauxel“, so der EUV-Vize. Man habe hier all seine Hausaufgaben erledigt. Kern-Schwierigkeit sei: „Vier Busunternehmen, der VRR, die Städte, der Kreis: Es sind viele Player beteiligt“, erklärt Werth-von Kampen.

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