Kurz vor dem Start der Fußball-WM haben die Grünen mit einer eher ungewöhnlichen Aktion auf die Menschenrechtsverletzungen in Katar hingewiesen. Für den Bau der Stadien und der Infrastruktur mussten über Jahre hinweg Arbeiter unter widrigsten Bedingungen leben, wie Berichte von Amnesty International zeigen. Wie viele Arbeiter umgekommen sind, ist unklar.
Karsten Zygowski von den Grünen Castrop-Rauxel: „Wir haben überlegt, was wir tun können, um die Hinterbliebenen der Baustellenopfer zu unterstützen.“ Deswegen habe man sich einer Kampagne der AWO angeschlossen. Das Projekt hat es sich zum Ziel gemacht, die „Spenden für die Verbesserung der Lebensverhältnisse in den Ländern der 15.000 Getöteten zu sammeln.“

Breite Zustimmung gegen Katar
Um die Marktbesucher der Altstadt am Samstag zum Boykott und zum Spenden aufzurufen, haben die Grünen deswegen Brötchen verteilt. An den Tüten hing dann eine Postkarte mit Spendenkonto. Nach 45 Minuten waren alle 150 Brötchen verteilt. Karsten Zygowski: „Es gab drei oder vier, die keine Brötchen wollten, weil sie dem ganzen nicht zustimmen konnten.“ Bei den meisten sei der Unmut gegen die WM deutlich spürbar gewesen: „Das ging durch die ganze Gesellschaft, egal ob 20 oder 70 Jahre alt.“
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