Naschmarkt am 1. August 2019 am Reiterbrunnen auf dem Castroper Marktplatz: Viele würden sich diese Bilder wieder wünschen. Doch Casconcept sagt zum Schutz vor der Corona-Ansteckung alle Veranstaltungen ab.

© Matthias Stachelhaus

Absage wegen Corona: Viel Beifall und ein wenig Kritik für Casconcept

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Casconcept sagt alle Veranstaltungen bis Jahresende ab. Die Entscheidung fiel den Verantwortlichen nicht leicht. Doch es gibt überwiegend Zustimmung, Bedauern – und nur etwas Kritik.

Castrop

, 26.08.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für die Einzelhändler in Castrop sind die Veranstaltungen, die Casconcept und andere Organisationen Jahr für Jahr auf die Beine stellen, ganz wichtig. Ein Fest oder ein Jahrmarkt ziehen die Kunden an, die dann auch in den Geschäften einkaufen. Denn der Alltag sieht meist anders aus: zu wenig Kundschaft, gerade seit Beginn der Corona-Pandemie.

Und nun das: Casconcept, die Standortgemeinschaft der Einzelhändler und anderen Gewerbetreibenden der Altstadt, sagt alles ab, was bis Jahresende geplant war. Kein Viktualienmarkt, kein Naschmarkt, die Kirmes fällt ohnehin aus, kein Nightshopping, kein Himmlischer Advent, keine Nacht der Chöre.

Das Bedauern ist groß, aber das Verständnis auch: „Mutige, gute Entscheidung“, schreibt Gertrud Schmitz vom Fahrradgeschäft „Zweirad Schmitz“. „Bei solchen Veranstaltungen kann es sehr eng werden, wenn viele kommen. Ob ein Hygienekonzept da umsetzbar ist? Schwierig.“

„2021 wird es so weitergehen“

Das sieht eine Facebook-Nutzerin in der Diskussion anders – sie ist aber in einer Reihe von mehr als 60 Kommentaren fast die einzige ernst zu nehmende Kritikerin: „Wer bitte denkt an die fahrenden Händlern, die dann schon fast ein Jahr keinen Cent verdienen?“, fragt Kerstin Behrens. Man müsse sich über ein Hygienekonzept eben einfach mal Gedanken machen. „Aber etwas auf die Beine zu stellen, das noch mehr Arbeit macht, wird eben einfach abgesagt“, kritisiert sie. Und mutmaßt: „2021 wird es so weitergehen.“

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Der Casconcept-Vorstand hatte die Entscheidung in einer Videobotschaft bei Facebook als im Prinzip alternativlos bezeichnet, um die Gäste, aber auch die Mitarbeiter der Geschäfte vor Ansteckungen zu schützen. Gerade in einer Zeit, in der die Zahl der Infektionen wieder zugenommen hat.

„Kluge und gute Entscheidung“, schreiben die einen, „nachzuvollziehen, aber traurig für alle Beteiligten“, jemand anders. „Vorsicht ist besser als Nachsicht“ ist zu lesen, „schade, aber verständlich“ auch. Und mit einem Augenzwinkern: „Meine größte Fehlanschaffung war der Terminkalender für 2020.“

„Nächsten Monate werden sehr schwierig“

Roland Petrin kommentiert: „Der Einzelhandel und die Gastronomie brauchen jetzt unsere Unterstützung. Die nächsten Wochen und Monate werden sehr schwierig für diese Unternehmen.“ Er ruft dazu auf, den Computer auszumachen, nicht im Internet zu bestellen, sondern die Geschäfte zu besuchen, dort zu kaufen und eine Currywurst zu essen.

Martina Rosenberger vom Pflegedienst auf Schwerin schreibt: „Ich hoffe für die Castroper Geschäftsinhaber, dass sie diese Krise überwinden können.“