Das Castrop-Rauxeler Unternehmen Rütgers hält sich beim Thema Weihnachtsgeld bedeckt.

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Weihnachtsgeld in der Corona-Krise? Ein Pflegedienst zahlt Hunderte Euro Prämie

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Einige Angestellte erhalten am Ende des Jahres eine Sonderzahlung von ihrem Arbeitgeber. Doch gibt es diese auch während der Corona-Pandemie? Der größte Arbeitgeber der Stadt hält sich bedeckt.

Castrop-Rauxel

, 25.11.2020, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nur etwa 53 Prozent der Angestellten erhalten in diesem Jahr ein Weihnachtsgeld von ihrem Arbeitgeber. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Sind das Auswirkungen der Corona-Krise und wie handhaben die Betriebe in Castrop-Rauxel diese Sonderzahlungen?

Keine Auswirkungen bei Krankenhäusern

Vorneweg: Laut WSI lag die Zahl der Angestellten, die sich Ende 2019 über ein Weihnachtsgeld freuen durfte, auf ähnlichem Niveau. Dennoch hat die Pandemie Auswirkungen. In einigen Bereichen erhalten die Beschäftigten sogar Sonderprämien wegen Corona.

Keine Veränderungen gibt es diesbezüglich bei den beiden Krankenhäusern in Castrop-Rauxel. Wie im vergangenen Jahr zahle man den Beschäftigten auch in 2020 ein Weihnachtsgeld entsprechend den Tarifvereinbarungen, heißt es beispielsweise von der Katholischen St. Lukas Gesellschaft, die das St.-Rochus-Hospital betreibt. „Corona hat auf die Auszahlung des Weihnachtsgeldes glücklicherweise keine Auswirkungen“, erklärt die Personalleiterin Regina Luckner.

Gleiches gilt für die Mitarbeiter des Evangelischen Krankenhauses. Verwaltungsdirektor Gerhard Glock versichert auf Nachfrage, „dass das Ev. Krankenhaus trotz der anhaltenden Covid-19-Situation wie auch in den Jahren zuvor eine Jahressonderzahlung leisten wird, wie es der jeweils gültige Tarifvertrag vorsieht“.

Prämie für Angestellte der Stadtverwaltung

Die Höhe der Sonderzahlung errechne sich auf Basis der tariflichen Vorgaben und des Beschäftigungsumfangs (Vollzeit bzw. Teilzeit). Wie schon in den Vorjahren erfolgte auch diesmal die Auszahlung über die Gehaltszahlung im November.

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Auch beim Verpackungsunternehmen Thimm hat die Corona-Krise keine Auswirkungen auf das Weihnachtsgeld. Alle 120 tarifbeschäftigten Mitarbeiter in Castrop-Rauxel erhalten Sprecherin Denise Hoffmann zufolge eine Jahressonderzahlung. „Im Vergleich zum Vorjahr gibt es in diesem Bereich keine Veränderung – weder in der Höhe noch beim Auszahlungszeitpunkt“, so Hoffmann.

Corona-Krise oftmals ohne Einfluss auf Tarifbeschäftigte

Etwas anders ist die Situation bei der Stadtverwaltung. Hier erhalten die Tarifbeschäftigten laut Pressesprecherin Maresa Hilleringmann im Dezember wie in den letzten Jahren ein gesondertes Entgelt. Allerdings gibt es zusätzlich dazu noch eine Corona-Sonderzahlung, die je nach Entgeltgruppe zwischen 225 und 600 Euro liegt. „Diese Prämie wurde im Rahmen der Tarifrunde Ende Oktober von den betroffenen Parteien vereinbart“, so Hilleringmann.

Mit knapp 720 Mitarbeitern ist das Chemieunternehmen Rütgers der größte Arbeitgeber in Castrop-Rauxel (davon rund 500 in Castrop-Rauxel). Beim Thema Sonderzahlungen hält man sich allerdings bedeckt. „Wir bitten um Verständnis, dass wir diese Informationen und Daten nur intern an unsere Mitarbeiter weitergeben und nicht öffentlich kommunizieren möchten“, sagt Geschäftsführer Bram D´hondt auf Anfrage.

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Dass insbesondere die großen Unternehmen mit ihren zumeist tarifbeschäftigten Mitarbeitern an den Sonderzahlungen festhalten, erscheint wenig verwunderlich. Doch wie sieht es bei kleineren Unternehmen aus? Wird hier Weihnachtsgeld gezahlt?

Die meisten Betriebe geben zu dieser Frage keine Antwort. Über derartige Themen wolle man nicht in der Öffentlichkeit reden, heißt es. Anders Susanne Rosenberger, Geschäftsführerin des gleichnamigen Pflegedienstes. Ihre Angestellten erhalten in diesem Jahr ein Corona-bezogenes Weihnachtsgeld: „Alle Mitarbeiter, egal ob Voll- oder Teilzeit, bekommen in diesem Jahr eine Sonderzulage in Höhe von 500 Euro“, erklärt Rosenberger. Ausgenommen von dieser Regelung seien lediglich Beschäftigte auf 450-Euro-Basis.