Der Streit um den Bolzplatz geht in die nächste Runde
Wohnbebauung Alter Garten
Die Wohnbebauung am Alten Garten ist immer noch ein Dauerbrenner. Im Ausschuss gab es am Dienstagabend dazu einen Schlagabtausch. Es kam sogar die These auf, das die Wohnungsbaunot nur künstlich herbeigeredet werde.

Der Streit um den Bolzplatz an der Grundschule Alter Garten geht in die nächste Runde. © Volker Engel
Das Hauen und Stechen um die künftige Wohnbebauung an der Grundschule Alter Garten dauert an. Im Umweltausschuss am Dienstagabend taten sich erneut tiefe Gräben zwischen SPD, CDU und FDP auf der einen Seite und Grünen, FWI und der Linken auf der anderen Seite auf.
SPD-Fraktionschef Daniel Molloisch wollte den Antrag der Opposition, auf die Bebauung auch des sogenannten Bolzplatzes zu verzichten, auf die Sitzung des Bauausschusses am Donnerstag dieser Woche verschieben, zumal der auch Thema im Schulausschuss an diesem Donnerstag und im Stadtrat am Donnerstag kommender Woche sein wird. Wenn es auch um den Antrag von SPD, CDU und FDP geht, sicherzustellen, dass erst der neue Bolzplatz auf der anderen Seite vor der Schule fertig sein muss, bevor es zum Baustart am Alten Garten kommt. Laut Ausschusschefin Notburga Henke (Grüne) ist der Antrag von SPD, CDU und FDP für die Umweltausschusssitzung zu spät eingegangen.
Schlagabtausch im Aussschuss
„Die inhaltliche Diskussion fällt ja nicht weg“, sagte Molloisch. Der umweltrelevante Ansatz sei an dieser Stelle nicht vorhanden. Der verbale kontroverse Schlagabtausch gipfelte in einer Auseinandersetzung um die Gemeindeordnung und die Frage, ob ein Antrag so einfach verschoben werden könne. Am Ende wurde dann doch diskutiert, weil die SPD die Mammutsitzung des Umweltausschusses nicht noch weiter in die Länge ziehen wollte, wie Molloisch betonte.
Die Positionen haben sich nicht verändert. Es geht immer noch um die Schlüsselfragen zur künftigen Einwohnerentwicklung in unserer Stadt und um Wohnraumbedarf. „Wer sich auf die Zahlen von IT.NRW verlässt, hat am Ende den Salat, dass wir zu wenig OGS- und Kita-Plätze haben“, sagte Molloisch. Für den Sachkundigen Bürger Thomas Krämerkämper, ein No-Go-Argument. „Freiraumschutz ist Umweltschutz“, betonte er. Und die IT-Zahlen seien nun mal gesetzliche Grundlage für die künftige Entwicklung.
Kein Bedarf an Wohnungen
Er sehe im Übrigen aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in Castrop-Rauxel keinen verschärften Bedarf an Wohnungen. „Die Wohnungsbaunot wird künstlich herbeigeredet“, erklärte BUND-Mann Krämerkämper. Für die CDU sagte der Henrichenburger CDU-Ratsherr Josef Berkel: „Ich werde einer verdichteten Bebauung nicht zustimmen.“ Wenn es einen Investor gebe, der sage, die Wohnbebauung gehe ohne den Bolzplatz sei das genauso okay wie ein vernünftiges Konzept mit Inanspruchnahme dieser Fläche.
Laut Udo Weber (Grüne), der vehement für den bestehenden Bolzplatz als „grünes Klassenzimmer“ warb, gibt es mehrere Interessenten, die das Wohnbauprojekt verwirklichen würden, ohne den Bolzplatz für die Bebauung in Anspruch nehmen zu wollen. Die Frage von Ulrich Häpke (Die Linke), warum dieses Spielfläche unbedingt bebaut werden müsste, blieb in dieser Sitzung unbeantwortet.