Neues Konzept mit Termin statt langer Wartezeit
Bürgerbüro im Rathaus stellt das System um
Das Bürgerbüro war ein Aufreger für viele Castrop-Rauxeler. Eigentlich eine Servicestelle, musste man aber oft lange Wartezeiten einplanen. Nun soll das ein Ende haben – mit einem neuen System.

Das Bürgerbüro zog 2013 im Rathaus um (Foto). Die Wartezeiten waren im vergangenen und in diesem Jahr zum Teil länger als eine Stunde. Das soll nun ein Ende haben. © Lena Seiferlin
Das Bürgerbüro im Rathaus arbeitet ab sofort mit Terminen. Es gilt grundsätzlich: Nur, wer sich vorher einen besorgt hat, wird auch bedient in Passangelegenheiten und anderen Fragen des Meldewesens. Dadurch soll Schluss sein mit den zum Teil langen Wartezeiten.
Bisher war das Prinzip so: Hingehen, Marke mit der Nummer ziehen und warten, bis sie auf dem Bildschirm angezeigt wird. So konnte eine einfache An- oder Ummeldung, ein neu beantrager Personalausweis oder eine Führerschein-Sache schon mal zu einer 90-minütigen Veranstaltung werden. Das war nicht im Sinne der Kunden, nicht im Sinne der Mitarbeiter der Verwaltung, die den zum Teil gestressten, zum Teil verärgerten Bürgern gegenüber saßen.
Das neue Prinzip ist nun: Man besorgt sich übers Internet, per Telefon oder vor Ort im Bürgerbüro einen Termin. Das geht einfach und schnell – und wenn man dann pünktlich zum Termin anwesend ist, soll es auch nicht mehr lange Dauern. Im Online-Portal, über das die Terminvergabe läuft (Direktlink), ist von maximal einer Stunde die Rede – inklusive der Bearbeitung der Melde-Angelegenheit, die man hat. Wer sich online einen Termin besorgt, der wird sogar direkt darauf hingewiesen, welche Unterlagen er mitbringen muss. 90 Tage im Voraus kann man Termine vereinbaren.
„Damit machen wir einen wichtigen Fortschritt“
Thomas Roehl, Bereichsleiter Ordnung und Bürgerservice, freut sich: „Ich glaube, damit machen wir einen wichtigen Fortschritt, der den berechtigten Interessen der Bürgerinnen und Bürger dient, aber auch den Mitarbeiten ein effektives Arbeiten ermöglicht“, sagt er. Mit der Einführung mache man einen weiteren Schritt, um die Wartesituation im Bürgerbüro langfristig zu verbessern, so die Stadt in einer Mitteilung. Zusammen mit den Neueinstellungen und den Schulungen weiteren Personals für Vertretungsfälle und das Einrichten eines Expressschalters habe man schon Maßnahmen umgesetzt, die zu einem besseren Service beitragen sollen.

Nach massiver Bürger-Kritik am Castrop-Rauxeler Bürgerbüro wegen langer Wartezeiten und unvorhergesehenen Schließungen hat Thomas Roehl, Leiter des Bereichs Ordnungswesen, Verbesserungen angekündigt. Demnächst so? © Grabowski
Die Öffnungszeiten werden verändert: Mittwochs und freitags geht es nun schon eine Stunde eher los (7 Uhr), donnerstags geht es fortan bis 17.30 Uhr, mittwochs ist zusätzlich von 13 bis 15 Uhr geöffnet. In den Zeiten, in denen bisher weniger los war, wird dafür geschlossen: montags, dienstags und donnerstags zwischen 12 und 14 Uhr ist Mittagspause und Zeit für interne Nacharbeiten für die einzelnen Dienstleistungen, die die Stadt hier anbietet.
Spontan ohne Termin wird es jetzt schwierig
Ob dadurch nun alles besser wird? Abwarten, zumal es nun die Möglichkeit nicht mehr geben wird, einfach spontan hinzugehen. „Im Einzelfall kann es noch freie Kontingente geben, wenn Termine nicht abgerufen oder kurzfristig abgesagt wurden“, so Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi. „Diese würden natürlich auch spontan vergeben.“ Aber: „Man sollte einen Termin ausmachen. Zwei Klicks im Internet sind bei weitem bequemer, nerven- und zeitsparender als die lange Wartezeit“, sagt Fulgenzi.
Zu Beginn der Einführungsphase bitte die Stadtverwaltung um Verständnis, falls es an der ein oder anderen Stelle noch Verbesserungsbedarf gebe. Rückmeldungen zum neuen System nehme das Bürgerbüro gern entgegen.