Warum die Händler in der Innenstadt bleiben wollen
Castroper Wochenmarkt
Bleibt er in der Castroper Innenstadt oder geht er wieder zurück auf den Marktplatz? Die Frage nach dem Standort des Wochenmarkts beschäftigt Bürger und Verantwortliche seit Monaten. Das Stimmungsbild unter den Markthändlern ist recht eindeutig: Die meisten bevorzugen die Innenstadt - haben allerdings auch Änderungswünsche, sollte der Markt dort bleiben.

Walter Klopsch würde mit seinem Tee- und Gewürzhandel gerne in der Innenstadt bleiben.
„Wir möchten gerne in der Fußgängerzone der Innenstadt bleiben“, sagt Teveil Akkus, der einen Fischstand auf dem Markt betreibt. Damit bestätigt er eine Umfrage der Stadt, in der sich zwei Drittel aller Händler für einen Verbleib aussprachen.' tag=' Auch bei einer Umfrage auf unserer Homepage war das Votum eindeutig in diese Richtung ausgefallen.
Nicht sofort sei er mit dem Umzug vom Marktplatz in die Innenstadt zufrieden gewesen, gesteht Händler Teveil Akkus. Seit März 2016 findet der Markt in der Fußgängerzone statt. In den ersten Monaten habe es für ihn eine finanzielle Durststrecke gegeben. In Zahlen handelte es sich dabei um 20 bis 30 Prozent niedrigere Einnahmen, die durch die Umgewöhnung der Marktbesucher zustande kamen.
Umsatz hat sich eingependelt
Mittlerweile habe sich die Situation eingependelt, sodass Akkus den gleichen Umsatz macht wie vor dem Umzug. Das bestätigt auch Karl-Heinz Wittrich, der unter anderem Frikadellen auf dem Markt verkauft: „Es gibt mehr Kunden, mehr Bewegung und man führt mehr Gespräche. Ich habe hier mehr Spaß.“
Besonders profitiere man von der Laufkundschaft, die auf dem Weg durch die Innenstadt Halt an den Ständen mache. „Die Innenstadt ist durch den Markt einfach lebendiger. Davon profitieren wir und auch die Geschäfte – und das loben auch die Kunden“, sagt Walter Klopsch, der seit 1979 mit seinem Tee- und Gewürzhandel auf dem Castroper Markt steht.
Profitieren würden die Händler zudem von den zahlreichen Parkplätzen auf dem Marktplatz. All das sei auch in Gesprächen mit dem Wochenmarkt-Veranstalter EUV, dem Ordnungsamt und Marktmeisterin Anja Goldbach klargestellt worden, bestätigt Akkus. Die Tendenz der Beteiligten gehe daher zum Verbleib in der Innenstadt. Auch, weil die Händler Angst vor erneuten, vorübergehenden Einbußen bei einem Umzug haben.
Kritik: "Keine Marktatmosphäre" in der Innenstadt
Ganz glücklich mit der aktuellen Situation sind allerdings nicht alle Beteiligten. Anke Schräder von Schräders Spezialitäten gehört zu dem Drittel der Händler, die nach der Fertigstellung zurück auf den Marktplatz möchten: „Das ist keine Marktatmosphäre hier.“ Das liege daran, dass die Stände zu sehr verteilt seien. Auch die An- und Abfahrt sei für sie durch die Enge schwierig.
„Wofür wird denn der Markt umgebaut? Es macht doch keinen Sinn, den Platz einfach nur zum Parken zu nutzen“, sagt Schräder weiter.
Einig sind sich alle Händler aber bei einer Sache: Sollte der Markt in der Innenstadt bleiben, müssten Veränderungen her. Ideen der Händler sind beispielsweise die Öffnung bis 14 Uhr und die Ballung von Händlern, die an drei Tagen in der Woche auf dem Markt verkaufen. So würde der Markt dienstags, wenn eher wenige Händler in der Stadt stehen, kompakter sein.
Am Donnerstag, 23. Februar, treffen sich die Markthändler, um ihre Meinungen zum Standort auszutauschen.
Der Stadtrat muss bald entscheiden, wie es mit dem Wochenmarkt weitergeht.Die jetzt gültige Festsetzung läuft am 31. März aus.