Am 26. September ist Bundestagswahl. Wahlhelfer sollen verfrüht geimpft werden können.

© Tobias Weckenbrock

Wahlhelfer werden eher geimpft: Lockt das Angebot Castrop-Rauxeler an?

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Es klingt verlockend: Als Wahlhelfer wird man früher gegen Corona geimpft. In manchen Städten gibt es einen wahren Run auf das Ehrenamt. Zieht das Versprechen auch in Castrop-Rauxel?

Castrop-Rauxel

, 12.05.2021, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es soll dem Schutz der Wahlhelfer in den Wahllokalen dienen, es ist aber auch die Rede vom „Impf-Köder“: Alle, die bei der Bundestagswahl 26. September im Wahllokal und beim Auszählen der Stimmen helfen, gehören mittlerweile zur Impfgruppe drei. Das heißt: Sie werden mit erhöhter Priorität geimpft.

In Berlin verfing die Aussicht auf den Pieks: Binnen zwei Wochen im April haben sich Medienberichten zufolge Tausende Interessenten gemeldet. Vor allem Jüngere. Also Menschen, die wegen ihres Alters wohl noch etwas auf ihre Impfung warten müssten. Auch in Köln hatten sich bis Ende April bereits sechs Mal so viele Helfer gemeldet als zu einem vergleichbaren Zeitpunkt vor der Kommunalwahl, berichtete der WDR.

Kaum Anmeldungen bisher

Doch die Castrop-Rauxeler lassen sich offenbar bisher nicht von der Impfung ins Wahllokal locken zu lassen: Nur drei Freiwillige zählte die Stadt Ende April. Auch eine erneute Nachfrage ergab: „Weiterhin konnte nicht festgestellt werden, dass sich mehr Menschen wegen der Impfpriorisierung gemeldet hätten.“

Berlin warb ganz offensiv mit der Aussicht auf die Impfung. Auch Dortmund lockt seit ein paar Tagen damit. Wer sich als Wahlhelfer melde, erhalte ein Schreiben, das als Berechtigungsnachweis für die Impfung gelte, heißt es.

Die Stadt Castrop-Rauxel plant ihren offiziellen Wahlhelfer-Aufruf erst für Ende Mai. Nach jetzigem Stand soll es 46 Wahllokale und 23 Briefwahllokale geben – wieder mehr als bei der Kommunalwahl im vergangenen September, als man wegen der Pandemie stark auf Briefwahl gesetzt hatte. Damals hatte es an manchen Lokalen allerdings lange Schlangen gegeben. Abends sollen sogar Wähler abgewiesen worden sein.

Jedes Wahllokal in Castrop-Rauxel soll bei der Bundestagswahl mit sechs Helfern besetzt sein, jedes Briefwahllokal mit 7. Insgesamt brauche man daher 437 Freiwillige für den 26. September, teilt die Stadt auf Anfrage mit.

Wahlhelfer werden nicht sofort geimpft

Wer sich meldet, darf aber nicht hoffen, sofort geimpft zu werden. Es heißt: Wahlhelfer sollen bis zu Wahl immunisiert sein. Sie gehören zu Impfgruppe drei, doch diese ist noch nicht vollständig berechtigt, Termine zu buchen. So führt das Innenministerium Wahlhelfer derzeit nicht auf in der Liste derjenigen an, die seit Donnerstag, 6. Mai, Termine ausmachen dürfen.

In Berlin werden seit Anfang Mai Bescheinigungen an die Wahlhelfer verschickt, mit denen sie sich dann sofort einen Impf-Termin buchen dürften, heißt auf der Homepage der Stadt. Sofern etwas frei ist.