
© Tobias Weckenbrock
Volksbank legt gute Zahlen vor - haben die Kunden Grund zur Freude?
Geldinstitut legt gute Zahlen vor
Strahlende Gesichter beim Online-Bilanzgespräch der Volksbank-Chefs aus Castrop-Rauxel, Henrichenburg, Waltrop, Datteln und Oer-Erkenschwick. Die Zahlen können sich sehen lassen.
In Zeiten, in denen manche Bankfiliale aus Kostengründen schließt, ist dies keine Selbstverständlichkeit: Die Chefs der Volksbank-Niederlassungen in Castrop-Rauxel und anderen Städten des östlichen Kreises Recklinghausen haben nun erklärt, sie würden an ihrem Filialnetz keine Änderungen vornehmen.
Lediglich die Hauptstelle in Castrop-Rauxel solle umgebaut werden. Aber natürlich sei das keine Aussage für die Ewigkeit. Man werde die Situation „im Blick behalten“, heißt es. Gemeint ist insbesondere das niedrige Zinsniveau, das Banken wirtschaftlichen Druck macht.
Vorgeschlagene Dividende liegt im Bundes-Schnitt
Und inwiefern profitieren nun die Mitglieder von der guten Geschäftsentwicklung? Auch da müsse man „das dauerhafte Null- beziehungsweise Negativzins-Niveau“ in die Überlegungen mit einbeziehen, heißt es von der Gesamtbank, der Dortmunder Volksbank.
So werde man den Mitgliedern unterm Strich eine Dividende von zwei Prozent vorschlagen. Damit würde sich die nach der Fusion größte Volksbank in NRW, zu der auch die Castrop-Rauxeler und Henrichenburger Niederlassungen gehören, etwa auf dem Vorjahres-Bundesniveau der Genossenschaftsbanken bewegen.
Nach Angaben des Bundesverbands der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) schütteten die deutschen Genossenschaftsbanken 2020 fürs vorherige Geschäftsjahr eine durchschnittliche Dividende von 2,1 Prozent an ihre 18,4 Millionen Mitglieder aus. 2019 waren es für 2018 noch 3,9 Prozent.
Die Zahlen, die die Bank-Verantwortlichen so fröhlich stimmen, betreffen das
Geschäftsvolumen - das wuchs beispielsweise bei der Volksbank Waltrop im Geschäftsjahr 2021 um 23 Millionen Euro auf 584 Millionen Euro - ein Plus von 3,98 Prozent im Vergleich zu 2020. Die Kundeneinlagen erhöhten sich dabei um zwölf Millionen Euro – von 241 auf 253 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 4,99 Prozent. Ähnliche Wachstumszahlen melden auch die anderen Niederlassungen.
Volksbank hat jetzt mehr Mitglieder
Seit Ende 2020 hatte die Dortmunder Volksbank ihren Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, ihre Anteile an der Bank zu erhöhen. Davon haben viele Gebrauch gemacht, was dazu führt, dass die Bank ihre Eigenkapitalquote erhöhen konnte.
Überhaupt wollen immer mehr Bürger aus den Kreis-Städten, in denen die Dortmunder Volksbank aktiv ist, als Mitglieder am wirtschaftlichen Erfolg des Geldinstituts teilhaben - auch mangels renditeträchtiger Alternativen.
Barbara Bohner, Chefin der Niederlassung in Oer-Erkenschwick, berichtet beispielsweise: „Im vergangenen Jahr haben wir unsere Mitgliederquote von
knapp 68 auf rund 71 Prozent steigern können.“ In Waltrop ist sie sogar noch ein wenig höher, in Datteln etwas niedriger.
Ansonsten sprechen die Verantwortlichen auch aktuell - wie schon seit Längerem - weiterhin von einem „schwierigen Marktumfeld, das von Pandemie, Niedrigzinspolitik und Regulatorik geprägt war“. So formuliert es Oliver Baron,
Niederlassungsleiter der Volksbank Henrichenburg - und seinen Kollegen ergeht es natürlich nicht anders. Sprich: Die Volksbank muss weiter jedes Jahr exponentiell wachsen, um gegen die negativen Effekte anzuarbeiten.
Dazu gehört auch das Wachstum beim Kreditgeschäft, das Markus Göke (Volksbank Castrop-Rauxel) auch stellvertretend für seine Kollegen vermeldet. In Castrop-Rauxel und Henrichenburg lag das Plus hier bei gut 13 Prozent. Größere Kreditausfälle im Pandemie-Jahr hatte die Volksbank nicht zu verzeichnen.
Geboren und aufgewachsen in Gelsenkirchen-Buer, studiert in Bochum und Dublin. Wollte seit dem Schülerpraktikum in der achten Klasse nie etwas anderes werden als Journalist. Als freier Mitarbeiter seit dem 14. Lebensjahr eifrig darauf hin gearbeitet, den schönsten Beruf der Welt zu ergreifen. Dann in Osthessen zur Redakteursausbildung. Im Jahr 2006 von Osthessen ins Ostvest. Tief eingeatmet und mit Westernhagen gesagt: “Ich bin wieder hier, in meinem Revier.” Das geliebte Ruhrgebiet, das Ostvest, auch und gerade das kleine Waltrop: Fundgruben für Geschichten, die erzählt werden wollen. Immer wieder gerne.