Enzo und Pina Scolaro schließen ihre Gastronomie Martins in Castrop-Rauxel. Um nicht das ganze Hab und Gut wegzuschmeißen, veranstalten sie einen Basar. © Niklas Koch
Restaurant-Auflösung
Verkauft und vergeben: Die verrücktesten Stücke aus dem Martins in der Altstadt
Das Martins schließt. Bevor geschlossen wird, veranstalten Pina und Enzo Scolaro einen Basar: Das Interieur wird verkauft. Das sind die verrücktesten Stücke, die unter den Hammer kommen.
Es ist 10 Uhr und die Castroper Altstadt hat sich schon auf 30 Grad aufgeheizt. Wenn man durch die rotgepflasterten Gassen läuft, fällt einem schnell das idyllische Fachwerkhaus ins Auge, das am Fuße der St.-Lambertus-Kirche liegt.
Pina und Enzo Scolaro geben das Martins in der Castroper Altstadt nach fast 12 Jahren auf. Am 21. Juli 2019 war der letzte Tag. Jetzt wird noch Mobiliar und anderes verkauft. © Matthias Stachelhaus
Doch irgendwas ist dort heute anders: Schon auf der Terrasse des Wirte-Ehepaares Pina und Enzo Scolaro sind zahlreiche Kühlschränke und Vitrinen ausgestellt. Der erste Schein, dass es sich hier um einen Ausverkauf handelt, trügt nicht. Denn wenn man das Lokal betritt, findet man überall Tische, auf denen die verschiedensten Objekte ausgestellt sind.
Die Idee kam nicht von den Inhabern selbst
Pina und Enzo Scolaro haben sich entschieden, einen Basar zu veranstalten: Das Hab und Gut aus der Einrichtung des Lokals „Martins“ soll ein neues Zuhause finden. Denn die Scolaros geben ihr Restaurant auf.
Die Idee für den Flohmarkt kam aber nicht von den Inhabern selbst: „Unsere Kinder sind auf die Idee gekommen“, sagt Pina Scolaro. „Es ist zu schade, die ganzen Dinge wegzuschmeißen. Und wenn man zu lange überlegt, dann schmeißt man sie ja eh nicht weg.“
Die verrücktesten Stücke aus dem Martins
Das Repertoire des Basars geht ins Grenzenlose: Porzellan, Gemälde, Spirituosen bis hin zu Pflanzen - all das wird hier seit Donnerstag zum Verkauf angeboten. Dementsprechend haben sich bereits am Vormittag Interessierte und ehemalige Gäste im Lokal eingefunden, um das eine oder andere Schnäppchen zu machen.
Hannah Schmidt-Hutten, die schon seit dem Kindesalter ins Martins geht, trauert der Castroper Gastronomie jetzt schon hinterher: „Es wird schwierig für den neuen Inhaber, die Qualität auf dem gleichen Niveau zu halten. Gerade bei ‚Castrop kocht über‘ war ich regelmäßig beim Stand des Martins.“
Für wenig Geld die eigene Wohnung verschönern
Trotz aller Trauer findet Schmidt-Hutten die Idee des Ausverkaufs gut. Es sei eine gute Möglichkeit, für wenig Geld die eigene Wohnung zu verschönern. Gleichzeitig helfe man dem Martins, die Sachen weiterzugeben, statt sie einfach zu entsorgen.
Andere Besucher des Flohmarkts haben andere Ziele: Es gibt auch Interessenten für die verschiedenste Küchengeräte, um das eigene Kücheninventar zu Hause aufzustocken. Ein weiterer Hingucker: der prunkvolle Kronleuchter, der im Eingangsbereich über der Deckenmalerei hängt. Auch hier gab es schon den einen oder anderen potenziellen Käufer. „Hätte ich ein größeres Haus, würde ich den Kronleuchter direkt mitnehmen“, sagte ein ehemaliger Gast mit betrübter Miene.
Stimmung geht an Scolaros nicht spurlos vorüber
Dass die Ausverkaufs-Stimmung nicht spurlos an Pina und Enzo Scolaro vorbeigeht - selbstredend. Pina Scolaro sieht das Ende der Martins-Ära mit gemischten Gefühlen: „Uns tut es in der Seele weh, allein wegen unserer Stammgäste. Gleichzeitig fällt aber eine Menge Stress von uns ab.“
Um den Stress hinter sich zu lassen, geht es für die Scolaros demnächst voraussichtlich erst einmal in die Heimat nach Sizilien.
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