Nina Diring hat noch einige Vorräte auf Lager, geht aber davon aus, dass die Situation sich weiter verschärfen wird. © Bastian Becker
Lebensmittelspenden
Mehr Nachfrage bei der Tafel Castrop-Rauxel: „Es wird schwieriger werden“
Weniger Lebensmittel, mehr Bedürftige: Wie geht die Castroper Tafel mit der aktuellen Lage um? Solidarität, Umverteilung und Zusammenarbeit sind jetzt gefragt.
Lebensmittelknappheit in den Geschäften, gleichzeitig mehr Menschen, die billig an Essen kommen möchten: Das bedeutet für eine Organisation wie die Castroper Tafel in diesen Tagen eine Herausforderung.
Nina Diring, Ansprechpartnerin bei der Caritas, berichtet: „Es ist schwierig, aber wir kommen noch klar. Wir sind gut organisiert, arbeiten mit anderen Tafeln, etwa in Datteln, zusammen und haben gute Spender, die uns regelmäßig anrufen.“
Außerdem würden bei der Castroper Tafel alle Spenden auch tatsächlich verteilt. Jeden Tag packen die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen aus den Spenden Castrop-Rauxeler Supermärkte und Privatpersonen große und kleine Tüten und bringen diese vom Caritas-Gebäude am Lambertusplatz aus an die Ausgabestellen in Deininghausen, Ickern, Merklinde oder Rauxel.
Die ehrenamtlichen Helferinnen packen jeden Tag die Spenden in zahlreiche Tüten, die anschließend zu den Ausgabestellen transportiert werden. © Bastian Becker
Am Donnerstag (31.3.) waren es 30 große und 17 kleine Tüten, die anschließend nach Rauxel transportiert werden. „Eine Einzelperson erhält eine große Tüte, eine Familie zusätzlich eine kleine“, erklärt Nina Diring. Zusätzlich holen auch Organisationen wie die Drogenberatung oder das Frauenhaus Tüten für ihre Klienten ab.
Tüten nicht mehr so prall gefüllt
Aber aktuell hat sich einiges verändert. Die Zahl der Anfragen steigt täglich. „Die ukrainischen Flüchtlinge, die kommen, sind natürlich völlig mittellos. Aber es melden sich auch immer mehr arme Menschen, die die Tafel vorher nicht so wahrgenommen haben“, stellt die Caritas-Mitarbeiterin fest.
Deswegen werden die Spenden jetzt auf weniger Tüten verteilt, sodass jede Tüte etwas weniger Inhalt hat und mehr Tafelkunden versorgt werden können. Aber das lässt sich nur begrenzt fortsetzen, schließlich soll jeder Kunde mit dem Inhalt der Tüte gut versorgt werden.
Kunden der Tafel zeigen Verständnis für besondere Lage
Noch hat die Castroper Tafel einige Vorräte, wie Nina Diring beim Blick ins Lager feststellt. Dennoch ist die Organisation noch mehr als in der Vergangenheit auf Geld- und Lebensmittelspenden angewiesen. „Es wird schwieriger werden, wir wissen noch nicht, wie es weitergeht“, blickt sie voraus.Aktuell läuft in mehreren Märkten die „Aktion Pfandbon“, bei der Kunden diesen der Tafel zur Verfügung stellen können, die sich für dessen Wert Lebensmittel aussuchen. Außerdem unterstützen verschiedene Schulen die Tafel immer wieder mit Aktionen.
Die Kunden seien sehr verständnisvoll, berichtet Nina Diring. Sie würden akzeptieren, dass Menschen aus der Ukraine auch und dringend Lebensmittel brauchen. Sie setzt in diesen schwierigen Zeiten auf die Solidarität der Menschen in Castrop-Rauxel: „Wenn es wirklich knapp wird, starten wir bestimmt noch mal einen Aufruf. Aber noch ist es nicht so weit.“
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