Unfallstelle am Mittag nach dem großen Knall Chaos und viele Fragen an der Katharinenstraße

Unfallstelle am Mittag nach dem großen Knall
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Am Tag nach dem Unfall mit der Hauswand an der Katharinenstraße / Ecke Franzstraße: Die Verwirrung, was hier in der Nacht zu Montag (7.4.2025) geschah, ist noch groß bei den Anwohnern. Warum fuhr der Mercedes hier in die Mülltonnen-Boxen? Wie schnell muss er gewesen sein, als er aufschlug?

Unser Reporter Tewe Schefer war am Mittag (gegen 12 Uhr) vor Ort, also rund zehn Stunden nach dem großen Knall, und sprach mit Menschen aus der Wohnsiedlung. Unter anderem befragte er den Mann, der in der Wohnung übernachtete, die am stärksten betroffen war.

Im Tageslicht lässt sich das Ausmaß der Schäden einschätzen. Der Unfallwagen ist schon weg, als wir gegen 12 Uhr dort recherchieren. Um 8.30 Uhr sei er abgeschleppt worden, sagt ein Polizeisprecher auf telefonische Anfrage. Was geblieben ist, sind im Vorgarten verteilte Trümmerteile und ein großes Loch in der Wand, gleich neben dem Eingang mit der Hausnummer 7.

Mehrere Mitarbeiter eines Unternehmens sind damit beschäftigt, die Trümmerteile auf einen Anhänger zu laden. Darunter sind zerbrochene Fenster mitsamt Rahmen, ein Stuhl, ein kaputter Gymnastikball. Die Stelle, an der die Mülltonnen-Boxen gestanden haben müssen, ist leer. Hier stehen nur noch rot-weiße Absperrungen. Wer durch das Loch in der Hauswand schaut, sieht Stützen, die zur Stabilisierung des Mauerwerks eingebaut wurden. An den Wänden des Esszimmers hängen Bilder. Kommoden und Schränke scheinen unbeschädigt zu sein.

Zum Zeitpunkt des Unfalls war ein Mann in der Wohnung, die am stärksten betroffen ist. Er habe dort als Gast übernachtet, heißt es, während seine Eltern die Nacht in der darüberliegenden Wohnung verbrachten. Das Schlafzimmer liege zum Glück auf der Seite der Wohnung, die weiter von der Straße entfernt sei. Als er aufwachte, habe er zuerst den Rauchmelder wahrgenommen, der durch den herumwirbelnden Staub ausgelöst habe.

Das war gegen 2.30 Uhr. Zuerst habe er an ein Feuer gedacht und sei sofort auf den Beinen gewesen. Erst nach ersten Gesprächen konnte er die Situation besser überblicken. „Ich bin seit halb drei auf den Beinen“, sagt der Mann um die Mittagszeit. An Schlafen sei nicht zu denken gewesen, da die Einsatzkräfte bis 6 Uhr morgens vor Ort gewesen seien. Die Wohnung sei weiterhin bewohnbar, trotz des Loches in der Hauswand. Das gelte auch für die darüberliegende Wohnung. Er befinde sich nun in Gesprächen mit der Versicherung.

Wer sich umsieht, erblickt kleine Grüppchen vor Hauseingängen. Der Unfall ist das bestimmende Thema. „Ich habe bestimmt eine Dreiviertelstunde am Fenster gestanden und rausgeschaut“, sagt eine Frau, die in der Nachbarschaft wohnt. Sie sei zufällig wach gewesen, als sie das Blaulicht-Gewitter durchs Fenster blitzen sah. Im Vorbeigehen bleibt sie auf Höhe des großen Loches stehen und erkundigt sich bei den Hausbewohnern, ob alles in Ordnung sei. „Bei den vielen Einsatzkräften habe ich mir Sorgen gemacht“, sagt sie. Auch der Polizeihubschrauber sei von hier aus gut zu beobachten gewesen.