Tankstellen-Pächterin Helga Kurtze und ihr Mitarbeiter Martin Walter am Morgen nach dem bewaffneten Überfall. © Thomas Schroeter
Raubüberfall
Überfall auf Tankstelle: Mutter warnte ihre Tochter vor der Abendschicht in Castrop
Die HEM-Tankstelle an der Herner Straße wurde überfallen. Die Mutter der betroffenen Angestellten hatte ihre Tochter vor dem Hintergrund der anderen Überfälle gewarnt. Dann kamen die Räuber.
Am Sonntag um 21.48 Uhr betraten drei maskierte Täter den Verkaufsraum der HEM-Tankstelle an der Herner Straße. Mit der Beute flüchteten die Täter zu Fuß in unbekannte Richtung.
Es wirkt wie ein Déjà-vu, man meint, die Szenerie sei immer dieselbe: Zwei maskierte Männer stürzen in einen Tankstellen-Shop. Einer geht sofort hinter den Kassentresen, einer bleibt davor stehen. Er bedroht die 57-jährige Angestellte. Dann schießt er zweimal in Richtung Decke.
Was die Videoüberwachung in der HEM-Tankstelle an der Herner Straße am Sonntagabend aufgezeichnet hat, wirkt wie eine originalgetreue Kopie des Videos, das die Kamera beim Überfall auf die SB-Tankstelle an der Wartburgstraße von Dienstag zuvor aufgenommen hat.
„Das ist total verrückt“: Mutter warnte
Der Überfall an der Herner Straße 100 ereignete sich um 21.48 Uhr, lief ebenso ab wie drei Überfälle zuvor - der an der Wartburgstaße, der auf einen Kiosk an der Vinckestraße und der auf die Shell-Tankstelle in Henrichenburg.
Tankstellen-Pächterin Helga Kurtze, die die Tankstelle an der Herner Straße seit 16 Jahren betreibt, war Sonntagabend nicht vor Ort. Wieder war es eine Angestellte, die den Räubern gegenüber stand.
„Das ist total verrückt: Die Mutter meiner Angestellten hatte ihr noch von den Überfällen erzählt und ihr gesagt, sie solle bloß auf sich aufpassen“, erzählt Helga Kurtze. Und dann standen die Täter vor ihr. Und vor ihrer Schwester, die sie zum Feierabend abholen wollte.
Die HEM-Tankstelle an der Herner Straße ist am Sonntagabend von drei maskierten Männern überfallen worden. © Thomas Schroeter
Denn um 22.30 Uhr wäre ihre Schicht zu Ende gewesen. Dann aber kamen die Räuber, wenig später ihre Chefin, danach die Polizei. Was ein ruhiger Sonntagsdienst werden sollte, wurde zu einem Erlebnis, das die beiden Frauen erst einmal verarbeiten müssen.
„Völlig richtig reagiert“
Helga Kurtze: „Die erfahrene Mitarbeiterin hat völlig richtig reagiert, hat genau das gemacht, was ich allen Mitarbeiterin immer sage: Ruhig bleiben, nichts sagen, nicht im Weg stehen, alles machen, was verlangt wird.“ Anschließend habe sie stillen Alarm ausgelöst und Helga Kurtz angerufen.
Die fand bei ihrem Eintreffen ein ziemliches Chaos vor. Die Kassenschublade war aus der Kasse gerissen und auf den Boden geworfen worden. Vor dem Tresen lagen auf dem Boden zwei leere Patronenhülsen. „Das kann man wirklich kaum fassen“, sagt die Tankstellenpächterin.
Um das Geld macht die Chefin sich keinen Kopf
Für sie war es in den 16 Jahren Tankstellen an der Herner Straße der erste Überfall. „Wir hatten zwar schon Einbrüche, aber einen Überfall nicht. Und das muss auch nie wieder passieren.“
Um das gestohlene Geld macht sich Helga Kurtze dabei keinen Kopf. In der Kasse waren höchsten 700 oder 800 Euro. „Nicht viel, wenn das die Räuber durch drei teilen müssen“, so Helga Kurtze.
Man sei bemüht, regelmäßig das eingenommene Geld zur Bank zu schaffen, um keine zu großen Beträge in der Kasse zu haben. „Viel Geld würde die Räuber sonst noch dazu bringen, den Überfall zu wiederholen“, glaubt die Geschäftsfrau.
Wieder wurden Bandanas getragen
Die Angestellte beschreibt die Täter als 20 bis 30 Jahre alte Männer. Alle waren etwa 1,80 Meter groß und von normaler Statur und schwarz gekleidet. Sie hatten Kapuzen über den Kopf gezogen und waren mit hochgezogenen Bandanas maskiert.
Alle Details der Tat stellen sich demnach dar wie schon bei den anderen Überfällen auf Tankstellen und Kiosk in der vergangenen Woche.
Hinweise auf die Täter erbittet das Fachkommissariat unter Tel. (0800) 2361 111.
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