
© Eskimo Callboy
Über 30.000 Unterschriften: Fans wollen Eskimo Callboy beim ESC sehen
ESC-Vorentscheid
Die Band Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel darf nicht am ESC-Vorentscheid teilnehmen. Das wollen viele Fans nicht hinnehmen. Die Musiker selbst reagieren dagegen mit Humor.
Die Entscheidung über die sechs Teilnehmer beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) für den Wettbewerb im Mai in Turin sorgt weiterhin für Diskussionen.
Die Metalcore-Band Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel hat viele Fans, die bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe in den Sozialen Medien ihren Unmut zum Ausdruck brachten. Denn die Castrop-Rauxeler Band, die sich wie fast 1000 andere Bewerber beim NDR als Veranstalter angemeldet hatte, hat es nicht in die ziemlich mainstream-lastige und radiotaugliche Auswahl geschafft.
Das wollen aber einige Fans nicht hinnehmen. Deswegen haben sie eine Online-Petition gestartet, bei der schon am ersten Tag mehr als 30.000 Unterschriften zusammengekommen sind.
Unterstützer im Minutentakt
„Unser Ziel ist es, dass bei der diesjährigen Vorentscheidung nicht nur die Wahl zwischen ein und demselben Genre in verschiedenen Verpackungen gestellt wird – wir wollen die von der Jury viel angesprochene Diversität und somit eine echte Chance, mit der Wahl in der Vorentscheidung etwas für den Erfolg beim ESC zu bewirken“, schreiben die Initiatoren.
Ihr Ziel: Sie wollen durch öffentlichen Druck den NDR dazu bringen, die Musiker aus Castrop-Rauxel mit einer Wildcard als siebten Teilnehmer beim Vorentscheid aufzunehmen.
Und im Minutentakt melden sich neue Unterstützer und schreiben, warum man auf Eskimo Callboy beim Vorentscheid auf keinen Fall verzichten dürfe. „Wer auch immer entschieden hat, generische Radiomusik zuzulassen, hat von heutiger Musik keinen Schimmer.
Mehr als 8 Millionen Aufrufe des You-Tube-Videos
Das Internet hat schon bei der Bewerbung von Eskimo Callboy entschieden, wen es haben will, kein anderer Bewerber hat es geschafft, irgendwie in die Trends zu kommen“, schreibt eine Unterzeichnerin und spielt unter anderem auf das Video des geplanten ESC-Songs „Pump It“ an. Dieses wurde auf Youtube mehr als 8 Millionen Mal aufgerufen.
Darin tragen die Künstler Bärte und Trainingsanzüge, die an die 1980er-Jahre erinnern.
Band veröffentlicht Video als Reaktion
Mit Humor nahm dagegen Eskimo Callboy selbst die (anscheinend nicht völlig unerwartete) Entscheidung auf: Die Band veröffentlichte am Abend ein Video bei Youtube, in dem zu sehen ist, wie ein angeblicher NDR-Mitarbeiter den Musikern die schlechte Nachricht überbringt.
Die Band überzeuge durch ihre Kreativität, Spielfreude auf der Bühne und durch ihre Farbenfrohheit, erklärt der NDR-Vertreter darin der Band. „Leider überzeugt die Musik von Eskimo Callboy nicht. Sie ist nämlich nicht radiotauglich. Deswegen ist Eskimo Callboy nicht dabei.“ Der Clip endet mit dem eingeblendeten Hashtag #ECnot4ESC.
Berichtet gerne von Menschen, die etwas zu erzählen haben und über Entwicklungen, über die viele Menschen sprechen.
