Lieferanten mit grün-schwarzen Auslieferungsboxen fahren jetzt auch durch Castrop-Rauxel. Yabo's Pizza ist eines von knapp 20 Lokalen in der Europastadt, die eine Kooperation mit Uber Eats eingegangen sind.
Vahdettin Celik ist 28 Jahre alt und unterstützt seinen Vater Mehmet Celik im Familienunternehmen. Seit eineinhalb Jahren gibt es am Widumer Tor in der Castroper Altstadt Pizza, Nudeln, Döner und Schnitzel.
Die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen birgt Potenzial, aber hat auch ihre Herausforderungen. Uber Eats liefert gleich seine eigene Infrastruktur mit. Das bedeutet: Das Unternehmen stellt eigene Fahrer und einen eigenen Fuhrpark zur Verfügung.
Die Gaststätten und Imbisse bereiten die Gerichte zu. Um die Kundenabwicklung kümmert sich der Lieferdienst. Auf den ersten Blick eine Entlastung für die Gastronomen. Sobald es Probleme mit der Lieferung gibt, wird es aber vor allem für die Kunden schwierig.
Probleme, wenn die Lieferung falsch ist
„Alles hat seine Vor- und Nachteile“, erzählt Vahdettin Celik. „Zum Beispiel hat mal ein Kunde angerufen, da wurde eine Pizza vergessen.“ Das Problem: „Wir dürfen die Pizza nicht selbst nachliefern. Wir dürfen es einfach nicht. Der Kunde muss sich an Uber Eats wenden oder sie selbst bei uns abholen“, erklärt Vahdettin Celik.
Wer feststellt, dass bei der Bestellung die Pizzabrötchen vergessen wurden, findet auf der Uber-Eats-Website folgenden Hinweis: „Bitte kontaktiere das Restaurant, bei dem du bestellt hast, und nenne deinen Namen und deine Bestelldetails. Das Restaurant wird sich bemühen, deine Anfrage zu berücksichtigen.“
Welche Aussage nun wirklich stimmt, ist unklar. Über die App lassen sich jedenfalls nur Bestellungen stornieren oder ändern, die noch nicht vom Restaurant angenommen wurden.
Zögerliche Nachfrage
Der große Uber-Eats-Ansturm blieb bisher aus. „Noch kein Vergleich mit Lieferando“, berichtet der 28-Jährige. Ungefähr eine Lieferung würde pro Tag über Uber Eats abgewickelt. „Die bauen sich mit Rabattaktionen noch einen Kundenstamm auf.“
Vahdettin Celik zeigt Verständnis, zufrieden ist er trotzdem. Mit Blick in die Zukunft wünscht sich der Gastronom vor allem eins: „Also wenn da mehr Bestellungen kommen würden, wäre das auch nicht schlimm.“ Es würde jedenfalls seinen Absatz steigern.
Die Gebühren für Lieferdienste wie Uber und Lieferando zahlen Kunde und Gastronom. Am Donnerstagvormittag stand bei einem Bestellversuch über die Uber-App bei Yabo‘s: 99 Cent Liefergebühr, aber keine Kuriere in der Nähe.
Bei der Servicegebühr fürs Bringen ist Lieferando transparent. Ein Unternehmenssprecher sagte gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“ 2023, Gastronomen mit eigenen Fahrern zahlten 14 Prozent Provision an die Plattform allein für die Vermittlung der Bestellung. Bei von Lieferando gestellten Fahrern liegt die Servicegebühr für den Imbissbetreiber bei 30 Prozent. Auch Kunden wird im Bestellvorgang angezeigt, wie hoch die Bestellgebühr ausfällt.
Gebühren für Kunden und Gastronomen
Refinanzieren müssen die Gastronomen die Auslieferungsgebühren über die Preise auf der Karte. Wer selbst abholt oder vor Ort isst, spart zwar ab einem Mindestbestellwert zumeist die bei den großen Dienstleistern und Plattformen anfallenden Liefergebühren, aber bezahlt in der Mischkalkulation in der Regel auch für die Kunden mit, die vom eigenen Auslieferungsfahrer beliefert werden.
Auf der Website von Yabo‘s Pizza ist die Lieferung ab 30 Euro frei Haus. Darunter zahlt man 1,50 Euro. Der Dienstleister der Website mit integriertem Shopsystem: online-pizza.de Am günstigsten ist für Kunden sicher noch der Anruf im Imbiss. Direktvertrieb. Keine Zwischenhändler. Geringe oder gar keine Zusatzkosten.
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