Der Überfall auf die SB-Tankstelle an der Wartburgstraße, wo die Täter zweimal in die Decke schossen, geht offenbar auch auf das Konto der Bande. © Thomas Schroeter

Überfall-Serie

Festgenommen! Dieser Hinweis führte die Polizei auf die Fährte des Räuber-Trios

Die Bande, die fünf Tankstellen und eine Bude in Castrop-Rauxel und Dortmund überfallen hat, stammt aus Castrop-Rauxel. Nun packt die Polizei aus: So überführte die Kripo die mutmaßlichen Täter.

Castrop-Rauxel, Dortmund

, 20.11.2019 / Lesedauer: 3 min

Die Ermittlungen der Polizei zu insgesamt fünf bewaffneten Überfällen auf Tankstellen und einen Kiosk laufen auf Hochtouren. Noch am Mittwoch will die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob zwei der am Dienstag in Castrop-Rauxel geschnappten Tatverdächtigen dem Haftrichter vorgeführt werden. Der entscheidet dann über die Untersuchungshaft.

Wie Andreas Wilming-Weber, Leiter der Pressestelle der Kreispolizeibehörde in Recklinghausen, unserer Redaktion am Mittwoch erläuterte, hatte man am Dienstagmorgen nach mehreren sich verdichtenden Hinweisen vier Männer in einem VW Golf in Castrop-Rauxel festgenommen.

Beweismaterial stützt dringenden Verdacht

Wilming-Weber: „Zwei der Männer haben offensichtlich nichts mit den Überfällen zu tun, die wurden wieder nach Hause geschickt. Bei den beiden anderen hat sich aber der dringende Tatverdacht erhärtet.“ So habe man einiges Beweismaterial sicher stellen können, das den Verdacht stützt.

Der entscheidende Hinweis bei den Ermittlungen sei eine Zeugenbeobachtung beim letzten Überfall auf eine Tankstelle in Dortmund-Westrich gewesen. „Die hat uns auf die Spur eines blauen Audi gebracht“, so Wilming-Weber.

Diese Information habe man an alle Streifenwagen gegeben. „Da wir die Streifentätigkeit wegen der Taten in Castrop-Rauxel schon verstärkt hatten, ist einer Besatzung dann bei McDonalds an der Bahnhofstraße der Audi aufgefallen, den die Kollegen dann überprüfen wollten“, so der Polizeisprecher.

Dabei kam es dann zur wilden Flucht der Tatverdächtigen, bei der auch der Streifenwagen beschädigt und zwei Polizisten verletzt wurden. Am kommenden Morgen griff man dann nach Untersuchung des zurückgelassenen Audi bei den verdächtigen Männern im VW Golf zu.

Beweise gegen zwei Männer sollen eindeutig sein

Mit Erfolg, wie es den Anschein hat. Denn die Beweise gegen zwei der Festgenommenen, die aus Castrop-Rauxel sind, sind wohl eindeutig. Und der Audi konnte sowohl einer Unfallflucht auf dem Altstadtring als auch dem Überfall in Westrich einwandfrei zugeordnet werden.

Eine sechsköpfige Ermittlungskommission bei der Kreispolizeibehörde, die vor einigen Tagen eingerichtet worden ist, muss sich jetzt mit dem weiteren Tat-Puzzle beschäftigen. So wird man versuchen, von den Tatverdächtigen Hinweise auf andere Beteiligte zu bekommen. Denn mindestens ein dritter Täter war an allen Überfällen beteiligt.

Täter müssen mit langen Strafen rechnen

Ob alle sechs Taten auf das Konto der Bande gehen, ob es immer die selben drei Täter waren, ob es einen vierten Täter gab, der in einem Fluchtauto bereit saß, ob auch der oder die weiteren Täter aus Castrop-Rauxel stammen: All diese Fragen werden in der nächsten Zeit von der Ermittlungskommission zu klären sein.

Unzweifelhaft dürfte aus Sicht von Andreas Wilming-Weber sein, dass die Täter bei einem Gerichtsverfahren mit einigen Jahren Haft zu rechnen haben. „Das waren eindeutig bewaffnete Raubüberfälle, also schwere Straftaten“, so der Polizeisprecher. Wofür die gefassten Tatverdächtigen angeklagt werden, sei aber natürlich Sache der Staatsanwaltschaft. Und die Festsetzung des Strafmaßes wird Aufgabe eines Gerichtes sein.

Laut Paragraf 250 Strafgesetzbuch winken den Tätern längere Haftstrafen. Bei „Schwerem Raub“ drohen Freiheitsstrafen nicht unter drei Jahren, wenn der Täter oder ein anderer Beteiligter am Raub eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug bei sich führt, eine andere Person durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung gebracht wird oder der Täter den Raub als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Raub oder Diebstahl verbunden hat, begeht.

In schweren Fällen kann es sogar eine Haftstrafe von fünf bis zehn Jahren geben.

Aktualisierung am Mittwoch um 17.13 Uhr: Noch eine Festnahme

Ein Spezial-Einsatzkommando hat am Mittwoch einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen. Er wurde am Nachmittag in Castrop-Rauxel geschnappt, teilt die Polizei mit.

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