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Serie von Tankstellen-Überfällen: Polizei nimmt vier Tatverdächtige fest
Überfall-Serie
Ein Unfall, Flucht vor einer Kontrolle mit drei Verletzten und ein Zugriff: Die Polizei hat am Dienstag (19. November) vier Verdächtige nach der Serie von Tankstellenüberfällen festgenommen.
Nach einer Serie von Überfällen auf fünf Tankstellen und einen Kiosk in Castrop-Rauxel und in Dortmund hat die Polizei am Dienstag (19. November) vier Tatverdächtige festgenommen.
Wie die Redaktion erfuhr, griff die Polizei am Morgen zu. Bei den Tatverdächtigen handele es sich um zwei Männer aus Castrop-Rauxel und zwei ohne festen Wohnsitz, sagt Andreas Wilming-Weber, Leiter der Pressestelle der Kreispolizei Recklinghausen.
Wer welchen Anteil an den Überfällen gehabt hat, dazu laufen noch die Ermittlungen, so Wilming-Weber. Er verriet auch nicht, wie genau die Polizei den Verdächtigen auf die Spur gekommen ist. Auch warum es vier Festnahmen gab, könne er noch nicht beantworten.
Bislang hatte die Polizei nach den Überfällen nach drei Tätern gesucht. Die Abläufe hatten sich bei den Überfällen geähnelt. Einer der Täter hatte meist Wache gestanden, zwei weitere maskierte Männer hatten in den Tankstellen Angestellte bedroht und Geld gefordert. Auch wie viele Taten auf das Konto der vier Tatverdächtigen gehen könnten, dazu laufen die Ermittlungen noch.
Trio flüchtet vor Kontrolle – drei Verletzte
Am Abend vor den Festnahmen, am Montag (18. November), war ein Trio junger Männer vor einer Polizeikontrolle geflüchtet und hatte dabei zwei Polizeibeamte und eine Passantin leicht verletzt.
Eine Streifenwagenbesetzung hatte gegen 18.40 Uhr ein verdächtiges Fahrzeug in der Nähe von McDonalds an der Bahnhofstraße kontrollieren wollen. Ob das Trio, das vor dieser Kontrolle flüchtete, unter den am nächsten Morgen Festgenommenen ist, dazu wollte sich der Polizeisprecher noch nicht äußern. Das sei Teil der Ermittlungen.
Die Polizei hatte aber schon länger Hinweise auf einen blauen Audi im Zusammenhang mit den Tankstellenüberfällen, sagt Andreas Wilming-Weber. Als die Polizei so ein Fahrzeug bei McDonalds kontrollieren wollte, flüchteten drei Männer in dem Auto von dem Gelände. Dabei stieß das Auto mit dem Streifenwagen zusammen. Zwei Polizisten wurden dabei leicht verletzt. Auch eine Passantin, die zur Seite springen musste, wurde verletzt.
Die Polizei fand das verdächtige Fahrzeug kurze Zeit später in der Nähe verlassen. Eine Überprüfung ergab, dass das Kennzeichen gestohlen war. Die drei zu Fuß geflüchteten Männer konnte die Polizei nicht mehr finden. Das Fahrzeug werde nun kriminaltechnisch untersucht, sagt der Polizeisprecher.
fahrer eines blauer Audi flüchtete nach Auffahrunfall
Ausgangspunkt der Kontrolle war eigentlich eine Unfallflucht: Die Polizei fahndete nach einer Verkehrsunfallflucht gegen 16.05 Uhr auf dem Altstadtring nach einem Fahrzeug. Eine 39-jährige Recklinghäuserin stand mit ihrem Pkw vor einer roten Ampel, als ein mit zwei Personen besetzter blauer Audi auffuhr. Als die Frau die Männer zur Rede stellen wollte, flüchteten diese mit dem Pkw von der Unfallstelle.
Wie die Polizei am nächsten Morgen dann zu den Festnahmen kam, wollte Wilming-Weber mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen.
Den ersten Tankstellenüberfall gab es am 2. November (Samstag) in Castrop-Rauxel. Es folgte ein weiterer am 5. November (Dienstag). Am 7. November raubten drei Täter einen Kiosk in Ickern aus. Am 10. November (Sonntag) folgte der dritte Tankstellenüberfall in Castrop-Rauxel.
In der vergangenen Woche überfielen drei Maskierte dann eine Tankstelle an der A40 in Dortmund-Lütgendortmund. Der mutmaßlich letzte Überfall der Serie ereignete sich am Sonntag (17. November) in Dortmund-Westrich.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
