Das helle Reihenhaus an der Stettiner Straße in Ickern gehört gerade zu Kauf-Angeboten in Castrop-Rauxel. Es soll 190.000 Euro kosten.

© Thomas Schroeter

Studie: Immobilienpreise in Castrop-Rauxel um 10 Prozent gestiegen

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Eine neue LBS-Studie belegt: Die Immobilienpreise in Castrop-Rauxel haben im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent zugelegt. Die Preisvorstellungen der Anbieter unterscheiden sich dabei immens.

Castrop-Rauxel

, 05.07.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Immobilienmarkt in Castrop-Rauxel zeigt sich auch in der Corona-Krise robust. „Die Immobilienwerte in der Region sind stabil, der Preisanstieg der vergangenen Jahre wird durch Corona und die Folgen jedoch spürbar gebremst“, lautet die Einschätzung von LBS-Gebietsleiter Stephan Piegel.

Der hat an der bundesweiten Studie „LBS Markt für Wohnimmobilien 2020“ mitgewirkt, die jetzt veröffentlicht wurde.

Gegenüber dem Vorjahr haben die Immobilienpreise demnach in Castrop-Rauxel um 10 Prozent zugelegt. In ganz NRW zogen die Preise ebenfalls um durchschnittlich 10 Prozent an.

Eigentumswohnungen: Große Differenzen

Wirklich aussagekräftig sei aber erst die Betrachtung der einzelnen Objektarten. Demnach liege eine gebrauchte Eigentumswohnung mit einer Vergleichsgröße von 80 Quadratmetern derzeit im Durchschnitt bei rund 92.000 Euro (unverändert). Neu müssen dafür im Mittel 220.000 Euro bezahlt werden (+13 Prozent zum Vorjahr).

Die Quadratmeterpreise für neu gebaute Eigentumswohnungen schwanken zwischen 2400 und 3200 Euro, für Wohnungen in bestehenden Gebäuden zwischen 800 und 1650 Euro.

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Grundstücke sind in Ballungsräumen und ihrem Einzugsgebiet immer Mangelware. So auch in Castrop-Rauxel. Im Durchschnitt mussten Käufer laut LBS-Studie für erschlossenes Bauland 275 Euro pro Quadratmeter ausgeben (+15 Prozent). Die Bandbreite reicht dabei je nach Lage in der Europastadt von 235 Euro bis 305 Euro.

Für neue Reihenhäuser werden in Castrop-Rauxel aktuell durchschnittlich 260.000 Euro (+13 Prozent) aufgerufen. Aus zweiter Hand liegen die Preise im Durchschnitt bei 185.000 Euro (+12 Prozent).

Preisvorstellungen sind sehr unterschiedlich

Ein gutes Beispiel dafür ist, wie ein Blick in die Internet-Portale verrät (Stand 3.7. um 14 Uhr), an der Stettiner Straße in Ickern zu finden: Hier wird ein „familienfreundliches Reihenhaus“, so die Anzeige, aus dem Baujahr 1954 mit 74 Quadratmetern Wohnfläche auf einem 178-Quadratmeter-Grundstück für 190.000 Euro angeboten.

Ebenfalls in Ickern (an der Arminenstraße) findet man ein 110 Quadratmeter großes Reihen-Eckhaus von 1999 auf 250 Quadratmetern für fast das Doppelte: 365.000 Euro.

Die LBS-Studie analysiert die Preisentwicklung von Immobilien in 900 Orten, darunter auch Castrop-Rauxel.

Die LBS-Studie analysiert die Preisentwicklung von Immobilien in 900 Orten, darunter auch Castrop-Rauxel. © Thomas Schroeter

Zum Vergleich dazu ist eine Immobilie in Rauxel (laut Anzeige wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt) deutlich günstiger. Hier will der Eigentümer für eine Doppelhaushälfte (Baujahr 1910, 1998 erweitert) mit 150 Quadratmetern Wohnfläche und 7 Zimmern auf einem 459-Quadratmeter-Grundstück 325.000 Euro haben.

Es gibt also sehr unterschiedliche Preisvorstellungen der Anbieter, die man sehr genau mit seinen eigenen Anforderungen und Möglichkeiten abstimmen sollte.

Virtuelle Besichtigungen werden angeboten

„Während der Neubau wegen der Corona-Krise derzeit ins Stocken gerät, kommen nach der ersten Schockstarre jetzt wieder viele Anfragen von Eigentümern, die sich über einen möglichen Verkauf und Tausch informieren wollen. So können wir ständig neue Objekte anbieten“, erläutert Stephan Piegel die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt.

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Auch die Besichtigung mit den entsprechenden Corona-Schutzmaßnahmen oder über virtuelle Wege spielt sich offenbar zunehmend ein. Gerade virtuelle Besichtigungen werden dabei im Netz vermehrt angeboten. Das Portal ImmoScout24 etwa bietet zunehmend die Möglichkeit, Wohnungen und Häuser aus der Ferne anzusehen. Mit einer persönlichen Live-Besichtigung per Videotelefonie oder in einem virtuellen Rundgang durch die 3D-Ansicht des neuen Zuhauses kann der Anbieter die Interessenten mit ins Haus oder die Wohnung nehmen. Das spart in Corona-Zeiten persönlich Kontakte, spart generell aber auch so manche Anfahrt zu einer Hausbesichtigung.

Die Studie

  • Die Studie „LBS Markt für Wohnimmobilien“ ist in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Empirica entstanden.
  • Alle aktuellen Immobilienpreise und Veränderungen von über 900 Orten in Deutschland sind unter www.lbs-mfw.de abrufbar.
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