Stadtwerke-Chef äußert Bekenntnis zur Energiewende „Wir müssen diese Infrastruktur aufbauen“

Bekenntnis zur Energiewende: „Wir müssen diese Infrastruktur aufbauen“
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„Die 100 Ladesäulen sind ein klares Bekenntnis zur Energiewende!“ Das sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Jens Langensiepen auf die immer wieder geäußerte Kritik aus Castrop-Rauxel: Für die einen sind die 100 grünen Ladesäulen die einzige Option, das eigene Auto aufzuladen. Für andere versperren sie Parkplätze für Anwohner in Wohngebieten.

„Wir müssen und wollen Infrastruktur aufbauen, damit Menschen sich für E-Mobilität entscheiden können“, kontert Langensiepen die neuen kritischen Einlassungen. Und auch EUV-Vorstand Michael Werner pflichtet ihm bei: „Die öffentlichen Ladesäulen sind ein Angebot, damit auch diejenigen Menschen einen Anreiz haben, auf E-Mobilität umzusteigen, die nicht die Möglichkeit für eine eigene Ladestation haben“.

Zur Kritik, dass Parkplätze wegfielen, wo es ohnehin schon zu wenige gebe, erklärt die Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann: „Die Ladesäulen stehen nicht nur in Wohngebieten, sondern z.B. auch am Hallenbad, am Haus der Wirtschaft oder am Marktplatz. Ihre Standorte wurden mit Bürgerbeteiligung ausgewählt.“

Anlass der Kritik war die Nachricht, dass Schilder ausgetauscht werden müssen, die die Stadt selbst kundtat. Neu angebrachte und bestellte, die aber nach Angaben der Stadt nicht korrekt waren. Und zwar, wie es nun auf Nachfrage unserer Redaktion heißt, an konkret zehn Ladesäulen. „Dort wurde sie bereits vorübergehend überklebt“, so Hilleringmann.

Statt „frei“ heißt es „0-24 Uhr“

Der Fehler habe lediglich darin bestanden, dass auf einem der drei angebrachten Schilder nicht das Wort „frei“, sondern der Zusatz „0 bis 24 Uhr“ stehen solle. Es soll deutlich machen: Hier dürfen rund um die Uhr ausschließlich E-Fahrzeuge zum Laden stehen.

Missverständnisse, was die Park- und Halte-Regelung betrifft, habe es nicht gegeben, erklärt Maresa Hilleringmann. Aber es habe eine falsche Lieferung gegeben. Warum, das werde noch geprüft. Danach werde dann auch feststehen, ob es Mehrkosten verursachen wird oder eine Reklamation für die Stadtverwaltung bzw. den EUV Stadtbetrieb sei. Eine große Neuanschaffung sei aber nicht erforderlich. Den Tausch der etwa zehn Schilder „frei“ gegen „0-24 Uhr“ soll demnächst der EUV vornehmen.

Leser Kay-Uwe Langner findet das Ladesäulen-Programm in Castrop-Rauxel gut. Aber fragt: "War hat man eine schlanke Ladesäule ausgewählt, die sich gut in die Umgebung eingefügt hätte, aber setzt dann einen Anschlusskasten davor?“
An Ladesäulen wie dieser in Castrop-Rauxel dürfen nur E-Autos stehen, die dort ihren Akku aufladen. © Kay-Uwe Langner

An Ladesäulen dürfen nur E-Autos stehen, die dort ihren Akku aufladen. Die maximale Haltezeit zum Laden beträgt tagsüber drei Stunden. Mit einer Parkscheibe muss der Nutzer den Parkbeginn anzeigen. Über Nacht muss man das Auto nicht umstellen. Von 18 bis 8 Uhr ist die Drei-Stunden-Regel ausgesetzt.

80 von 100 Ladesäulen sind inzwischen im Stadtgebiet am Netz. Die Standorte sind über ganz Castrop-Rauxel verteilt.

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