Strom- und Gasnetz in Castrop-Rauxel wechseln den Besitzer

Energieversorgung

Lange geplant und langsam umgesetzt: Strom- und Gasnetz gehören nicht mehr Westenergie. Was bedeutet das für Kunden? Welchen Effekt hat das auf den Haushalt der Stadt? Die wichtigsten Antworten.

Castrop-Rauxel

, 08.04.2022, 13:06 Uhr / Lesedauer: 2 min
Vertragsunterzeichnung: Das Strom- und Gasnetz in Castrop-Rauxel haben einen neuen Besitzer.

Vertragsunterzeichnung: Das Strom- und Gasnetz in Castrop-Rauxel haben einen neuen Besitzer. © Stadt Castrop-Rauxel

Wem gehören eigentlich das Strom- und Gasnetz in Castrop-Rauxel? Spätestens seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine sind solche Fragen häufiger zu hören. Der Besitzer der Versorgungsleitungen in der Europastadt hat erst vor kurzer Zeit gewechselt. Im Laufe des Aprils wird der neue Betreiber die Aufgaben nach und nach übernehmen.

Der Besitzerwechsel war seit langer Zeit geplant: Schon mit der Gründung der Stadtwerke vor rund neun Jahren war dieser Plan verbunden. Ende 2019 fiel dann die entsprechende Entscheidung im Stadtrat. Mit dem bisherigen Eigentümer Westenergie konnte man sich Ende 2021 einigen.

Entsprechend teilt die Stadt nun mit: „Die Stadtwerke Castrop-Rauxel Stromnetz GmbH & Co. KG, gemeinsame Tochter der Stadtwerke Castrop-Rauxel GmbH (74,9 Prozent) und der Westnetz GmbH (25,1 Prozent), hat das Stromnetz zum 1. Januar 2022 übernommen.“

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Ziel: Die Energiewende selbst gestalten

Jens Langensiepen, Geschäftsführer der Stadtwerke, begrüßt den Schritt. Der sei wichtig, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten. So wolle man „mehr erneuerbare Energien ans Netz zu bringen und die e-mobile Ladeinfrastruktur deutlich ausbauen“.

Bürgermeister Rajko Kravanja betont, dass die Stadt durch die Übernahme in der Lage sei, selbst zu gestalten. Schneller Hilfeservice für die Bürger und die Erneuerung der Straßenbeleuchtung seien Themen, die nun angepackt werden könnten. Kravanja betont außerdem, dass man durch die Übernahme noch Geld für die Stadt erwirtschaften könne, das vorher bei den Konzernen gelandet sei. „Sie wird unsere Stadt auf die nächsten 20 Jahre positiv prägen“, glaubt er.

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Das bedeutet die Übernahme für die Kunden

Netzbetreiber von Strom und Gas bleibe vorerst Westnetz. „Ab April werden jedoch nach und nach Aufgaben für den Betrieb, die Instandhaltung und den Ausbau des Gasnetzes an die Stadtwerke übertragen. Ab 2023 gilt dies auch für bürgernahe Leistungen im Stromnetz“, teilt die Stadt mit.

Die Gelsenwasser Energienetze GmbH bleibt Fachpartner der Stadtwerke. Zu Beginn werde Gelsenwasser 2026 die Gas-Netzbetreiberrolle voll übernehmen. Für das turnusmäßige Wechseln der Gaszähler in Haushalten wird sie dann zuständig sein und Gashausanschlüsse erstellen, prüfen und erneuern. Die Stadt weist darauf hin, dass bis 2025 im Falle einer Gasstörung Westnetz zuständig ist.