Waren das die nötigen Impulse? Diskussion um die Zukunft des Vereins "Mein Ickern"

Die Zukunft des Stadtteilvereins „Mein Ickern“ steht zur Disposition
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Marc Frese hatte es im Juni angekündigt: Er will sich nicht erneut zum Vorsitzenden des Stadtteilvereins „Mein Ickern“ wählen lassen. Dabei ist er quasi das Gesicht des Vereins. Er prägte die Arbeit seit der Gründung 2014. Sein Stellvertreter Uwe Frisch sagt: „Marc ist der Motor, wir sind das Getriebe.“ Mit „wir“ meint er den Vorstand.

Der hatte verkündet, er wollte sich ebenfalls zurückziehen, falls Frese tatsächlich seine Vereinsarbeit aufgeben werde. Es steht also nichts weniger als die Zukunft des Vereins auf dem Spiel. Wenngleich Frese beteuert, dass das keineswegs sein Ansinnen gewesen sei, als er im Sommer von Abschied sprach.

Große Ickernrunde

Schon damals ließ er sich ein kleines Hintertürchen offen. Es müsse sehr viel passieren, damit es eine Abkehr vom Abschied gebe, meinte Frese damals im Gespräch mit unserer Redaktion.

Und offenbar ist seitdem einiges passiert, das ihn dazu veranlasste, die Tür noch ein Stückchen weiter aufzustoßen. Zumindest sagte er am Mittwoch, einen Tag vor der sogenannten „Großen Ickernrunde“ in der Agora, dass eine „Abkehr vom Abschied“ durchaus möglich sei. Abhängig machen wolle er die Entscheidung aber vom Ablauf des Treffens.

Schon im Vorfeld hatte Frese viele Gespräche mit potenziellen neuen Mitgliedern und Unterstützern geführt. Beispielsweise mit Dr. Holger Knapp, der signalisiert habe, sich einbringen zu wollen. Am Donnerstagsabend in der Agora (3.11.) meldete sich Knapp selbst zu Wort. „Ich war geflasht von Marcs Organisationstalent“, erzählte er und bezog sich auf die gemeinsam auf die Beine gestellten niederschwelligen Impfangebote.

Holger Knapp erklärte sich am Abend bereit, den Arbeitskreis „Gesundheit und Fitness“ zu übernehmen.

Sarah Lamsfuß will den Arbeitskreis "Kunst und Kultur" übernehmen.
Sarah Lamsfuß will den Arbeitskreis "Kunst und Kultur" übernehmen. © Lydia Heuser

Der von Marc Frese erhoffte Ruck, den spürte man unmittelbar. Ideen, Vorschläge, neue Mitstreiter – es entstand eine große Brain-Storming-Runde. Sarah Lamsfuß übernimmt die Leitung für den Arbeitskreis „Kunst und Kultur“.

Bedingungen gestellt

Insgesamt kamen rund 50 Leute zur Großen Ickernrunde. Schon allein das Faktum beeindruckte Marc Frese.

Die entscheidende Frage beantwortete Frese ganz am Ende des Treffens: „Ich mache das noch zwei Jahre.“ Aber unter Bedingungen: In der zweiten Januarhälfte will Frese im kleinen Kreis über die neuen Arbeitskreise sprechen. Im März oder April soll dann die Mitgliederversammlung stattfinden, wo sich Marc Frese erneut wählen lassen wird.

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