
Robert Stock kennt die Raupen genau. Er ist Schädlingsbekämpfer und war in den vergangenen Jahren mehrfach in Castrop-Rauxel, hier am Gänsebusch in Habinghorst. (Archivbild) © Tobias Weckenbrock
Eichenprozessionsspinner: Hat die Stadt Castrop-Rauxel die Lage im Griff?
Raupenbefall
Die Härchen der Eichenprozessionsspinner können bei Menschen zu schweren allergischen Reaktionen führen. Castrop-Rauxel kämpft seit Jahren gegen die Raupen. Und das zahlt sich aus.
Von April bis Mai ist die Gefahr am größten. Dann fliegen die feinen Haare der Eichenprozessionsspinner durch die Luft. Menschen atmen sie ein, sie verfangen sich in der Kleidung, landen auf der Haut. Da können sie schwere allergische Reaktionen auslösen. Juckende Quaddeln oder Luftnot sind möglich.
Damit das nicht passiert, geht die Stadt Castrop-Rauxel seit einigen Jahren gegen die Tiere vor. Schon vor den eigentlich gefährlichen Monaten beginnen Fachfirmen mit präventiven Maßnahmen. Hinter der Wilhelmschule habe man zum Beispiel „im Mai mit der prophylaktischen Bekämpfung“ begonnen, so Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann.
Behandelt wurden die alten Bäume auf dem Schulhof dort mit dem Biozid Neem-Protect, einem Mittel auf pflanzlicher Basis. Und die Raupen, die sich dann doch noch weiterentwickeln, würden später abgesaugt, so Hilleringmann.
Konzept zeigt Wirkung
Aktuell kontrollieren Mitarbeiter aus dem Bereich Stadtgrün und Friedhofswesen intensiv die sogenannten Hotspots, also die Bereiche, wo es in den vergangenen Jahren einen Befall von Eichen gab. „Besonders im Fokus stehen Schulhöfe, Friedhöfe und ähnliche Flächen, an denen sich Kinder, ältere Menschen oder sonstige vulnerable Personengruppen aufhalten“, schildert die Stadtsprecherin das Vorgehen.

Über 70 solcher Nistkästen hat die Stadtverwaltung an Bäumen aufgehängt, an denen der Eichenprozessionsspinner auftauchte. (Archiv) © Stadt Castrop-Rauxel
Aber dieser Frühling blieb vollkommen frei von größeren Meldungen. Bereichsleiter Klaus Breuer zieht ein positives Fazit des Vorgehens gegen die Raupen: „Insgesamt ist festzustellen, dass sich das Konzept sehr bewährt hat. Der Aufwand zur Bekämpfung von Eichenprozessionsspinnern ist von Jahr zu Jahr geringer geworden.“
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
