Rajko Kravanja präsentierte sich seinem Stadtverband mit einer sehr kämpferischen Rede. © Thomas Schroeter

Parteitag

SPD Castrop-Rauxel nominiert kämpferischen Rajko Kravanja als Bürgermeister-Kandidaten

Mit überwältigender Mehrheit hat die SPD Castrop-Rauxel Amtsinhaber Rajko Kravanja für die Wahl 2020 erneut als Bürgermeister-Kandidaten nominiert. Der will sich nun „den Arsch aufreißen“.

Castrop-Rauxel

, 23.11.2019 / Lesedauer: 3 min

Zu einem außerordentlichen Stadtparteitag hatte die SPD Castrop-Rauxel für Samstagmorgen in die Mensa der Willy-Brandt-Gesamtschule eingeladen. Im Mittelpunkt standen dabei diesmal weniger Themen und Inhalte, sondern das Personal, mit dem die Sozialdemokraten 2020 in den Kommunalwahlkampf gehen will.

Bürgermeister Rajko Kravanja und alle zur Wahl stehenden Wahlkreiskandidaten und Reserverlisten-Kandidaten wurden dabei per Akklamation mit überzeugenden Mehrheiten gewählt.

Vor den Wahlen hatten MdB Frank Schwabe, die Stadtverbandschefin Lisa Kapteinat und Kravanja selbst die Genossen mit teils sehr emotionalen Worten auf den anstehenden Wahlkampf eingeschworen.

Ein Zeichen der Geschlossenheit setzen

Schon Ronald Jankovics, der den Parteitag leitete, hatte in seiner Begrüßung die Stoßrichtung vorgegeben: „Wir sind die bestimmende Kraft in dieser Stadt. Und das wollen wir auch bleiben. Von diesem Parteitag sollte ein Zeichen der Geschlossenheit ausgehen. Wir können uns heute noch streiten, aber anschließend sollten wir zu allen unseren Kandidaten stehen und gemeinsam Wahlkampf machen.“

„Wir sind das beste Angebot, das es in dieser Stadt gibt.“Rajko Kravanja

Kapteinat streichelte dann die Seele der Anwesenden, bedankte sich für den Einsatz vieler Einzelner in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen, von der Polizei bis zur Schule, von der Gewerkschaft bis zum Frauenhaus. „Wir sind keine Partei der alten Männer, wir sind bunt aufgestellt. Von Fabian (Abitz) mit seinen 24 Jahren bis zu Christa (Dreifeld) mit ihren 71 Jahren. Wir stehen für soziale Demokratie. Darum sind wir die Richtigen für diese Stadt.“

Kravanja hielt eine ausgesprochen engagierte Rede mit hochgekrempelten Ärmeln, die den Charakter seiner Ausführungen (bewusst?) unterstrichen. Er brenne für seinen Job, ließ er die Genossen wissen, nahm den Parteitag mit, legte viel Verve und auch ein bisschen Pathos in seine Worte, die immer wieder von Applaus unterbrochen wurden.

Der SPD-Parteitag nominierte sein Personal für die Kommunal- und Bürgermeisterwahl 2020. © Thomas Schroeter

Kravanja sprach neben vielen Themen auch die Frage der weiterführenden Schulen an. Und wurde dabei sehr direkt. Denn, so Kravanja, „dabei müssen auch die Schulleitungen lernen, den Wünschen der Eltern gerecht zu werden. Es darf doch keine Frage sein, ob die Schüler oder die Lehrer fahren müssen. Die Lehrer müssen das tun, denn wir brauchen einen zusätzlichen Standort im Norden der Stadt.“

Und natürlich ging es um das Wohnen. Nach den Diskussionen um das „Wohnen an der Emscher“ kein Wunder. Und auch dabei positionierte sich Kravanja klar: „Unsere Zukunft liegt im Wohnen. Wir müssen Wohnungsbau für jeden Geldbeutel betreiben, um überlebensfähig zu bleiben.“

Er schickte die Partei mit der klaren Botschaft los, die Errungenschaften, die man in Castrop-Rauxel erreicht habe, draußen offensiv zu verkaufen. Und ergänzte: „Mein Herz schlägt für Castrop-Rauxel. Ich will Castrop-Rauxel zur stärksten Stadt im Ruhrgebiet machen.“

Bei der anschließenden Aussprache gab es von einem einzigen Delegierten dann auch Kritik an der Eichenfrage. Bernd Krieter: „Ein Castrop-Rauxeler Bürgermeister haut keine alte Eiche um, das muss ich sagen.“

Kravanja nutzte diese Vorlage für einen Konter auch in Richtung der Grünen: „Wir dürfen doch nicht so tun, als sei das der beste Baum der Stadt. Es gibt von der Kategorie 60 in der Stadt, das hat das Grünflächenamt dokumentiert. Wir haben den Plan 2015 aufgestellt. Da hätte irgendwer aufstehen und sagen können: Der Baum muss bleiben. Das hat aber niemand getan. Nada. Kein Grüner oder sonstwer.“

Stehender Applaus der Delegierten belohnte ihn.

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