Sparkassen-Sprengung
Helmut Rackowitsch (77): „Der Mann lag da auf dem Boden und schrie“
Als es knallte, war Helmut Rackowitsch gerade im Bett. Böller für den Sieger Eintracht Frankfurt, gerade noch im TV gesehen? Nein, es war mehr. Er ging auf die Dachterrasse und wurde Augenzeuge.
Den Abend verbrachte er vor dem Fernseher: Helmut Rackowitsch schaute das Europa-League-Finale von Eintracht Frankfurt gegen die Glasgow Rangers. Gegen 0.30 Uhr ging er ins Bett. Doch nur eine halbe Stunde später war der 77-Jährige, der seit drei Jahren in Henrichenburg wohnt, wieder wach. Ein Knall ließ ihn hochschrecken.
Und der kam nicht aus dem Fernseher, wie er erst dachte: Es geschah im Haus, in dem er im ersten Obergeschoss wohnt. Eine Bombe? Sowas in der Art. Aber was war da los? Helmut Rackowitsch ging raus auf die schöne Dachterrasse. Von dort kann er nach unten auf den Parkplatz schauen, direkt vor den Eingang der Sparkasse.
Im Interview mit unserer Redaktion schilderte der einstige Rauxeler, der sich nun in Henrichenburg sehr wohl fühle, die verhängnisvolle Nacht am Hedi-Einkaufszentrum.
Kurz nach der Sparkassen-Sprengung in Henrichenburg: Die Polizei und Rettungswagen sind auf dem Hedi-Parkplatz eingetroffen. Ein Mann wird festgenommen und ins Krankenhaus gebracht. © privat
„Ich sah zwei Zündschnüre auf dem Boden“
Er sagte: „Erst knallte es. Dann ging ich raus auf die Terrasse und hörte mehrere Schüsse. Ein Mann lag neben dem Opel Corsa vor dem Eingang zur Sparkasse, mitten zwischen Geldscheinen. Ich sah zwei Zündschnüre, die in Richtung Rossmann auf dem Boden lagen. Zwei Polizisten gingen mit erhobener Waffe und Taschenlampe auf den Mann zu. Dann nahmen sie ihn fest und riefen einen Rettungswagen. Schussverletzung – wir fahren ins EvK, hieß es. Der Hubschrauber stand über dem Gelände. Aber von einem Fluchtauto oder anderen Tätern habe ich nichts gesehen.“
Die Polizei Recklinghausen meldete derweil, dass sie die Polizisten aus dieser Nacht nachbetreuen werde. Nachdem eine Zeugin die Polizei sehr zeitnah über die Sprengung informiert hatte, konnten die eingesetzten Beamten die Tatverdächtigen nämlich noch am Bankgebäude stellen. „Anschließend kam es zu mehreren Schussabgaben, dabei wurde einer der Tatverdächtigen verletzt“, heißt es am Donnerstagnachmittag in einer Nachmeldung der Pressestelle.
„Die meisten Polizistinnen und Polizisten müssen zum Glück ein Dienstleben lang keinen Schuss auf einen anderen Menschen abgeben“, ließ sich darin die Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen zitieren. „Kommt es doch dazu, ist das immer ein sehr belastendes Ereignis, das mitunter jahrelang nachwirkt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird deshalb nach extremen Einsätzen immer auch Hilfe angeboten.“
Den Polizisten gelang, was vorher bei fast keinem der zahlreichen Spreng-Angriffe auf Bankautomaten gelungen war: Sie machten einen Tatverdächtigen dingfest. Er wurde noch in derselben Nacht im Evangelischen Krankenhaus an seiner Schussverletzung behandelt. Begleitet wurde er dabei von Polizisten...
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