
Kein Durchkommen: Die Polizei hat den Bereich an der A2-Abfahrt Recklinghausen-Ost weiträumig abgeriegelt. © Rolf Polus
Fluchtfahrzeug gefunden: Spur der Automatensprenger führt nach Recklinghausen
Waldstück an der A2 abgeriegelt
In Henrichenburg wurde in der Nacht zu Donnerstag (19.5.) ein Geldautomat gesprengt. Die Spur der mutmaßlichen Täter führt nach Recklinghausen – in Suderwich wurde das Fluchtfahrzeug entdeckt.
Etliche Autofahrer, die am Donnerstag die A2-Abfahrt Recklinghausen-Ost nutzten, um in Richtung Suderwich zu fahren, wurden von der Polizei umgeleitet. Über Stunden war dort auch für Fußgänger und Radfahrer kein Durchkommen, das Waldstück nördlich der Autobahn war großräumig mit Flatterband abgesperrt. Zahlreiche Polizeifahrzeuge und noch mehr Beamte durchsuchten das Areal. Schnell machten erste Gerüchte die Runde, die sich immer mehr verdichteten: Die Ermittlungen könnten im Zusammenhang mit der Sprengung eines Geldautomaten in Castrop-Rauxel, etwa drei Kilometer Luftlinie entfernt, zusammenhängen.

Die Karte zeigt es: Der Tatort in Henrichenburg und der Fundort des Fluchtwagens in Suderwich liegen nicht weit auseinander. Die Polizei in Recklinghausen spricht von „relativer Tatortnähe“. © RVR
An der Freiheitstraße in Henrichenburg hatte es in der Nacht gegen 1 Uhr eine Explosion gegeben. Als die Polizei am Tatort eintraf, stießen die Beamten auf drei Tatverdächtige, dabei fielen mehrere Schüsse. Einer der mutmaßlichen Täter wurde angeschossen und kam ins Krankenhaus. Zwei Verdächtige flüchteten mit einem dunklen PS-starken Audi. Bei der Suche wurde auch ein Hubschrauber eingesetzt, der auch viele Suderwicher in der Nacht um den Schlaf brachte.
Von zwei Geldautomatensprengern aus Henrichenburg fehlt jede Spur
Nach Informationen dieser Redaktion wurde der Fluchtwagen – es soll sich um einen Audi RS7 handeln – in eben jenem Waldstück in Suderwich geortet. Laut Polizei Recklinghausen war das Auto einem Zeugen aufgefallen. Am Mittag erklärt NRW-Innenminister Herbert Reul: „Heute Nacht war die Polizei unheimlich schnell vor Ort, hat die Verdächtigen auf frischer Tat ertappt. Auch das Fluchtfahrzeug haben wir und nehmen es jetzt genau unter die Lupe.“ Wo die beiden mutmaßlichen Automatensprenger, die mit dem Wagen vom Tatort geflohen waren, abgeblieben sind, ist unklar. Auch die Frage, ob die Täter bei ihrem Coup Beute gemacht haben, lässt die Polizei mit Verweis auf laufende Ermittlungen unbeantwortet. Am Mittag kreiste allerdings erneut ein Polizeihubschrauber über dem Waldstück.

Spurensuche aus der Luft: Am Mittag setzte die Polizei erneut einen Hubschrauber über dem Waldstück in Suderwich ein. © Rolf Polus
Parallelen zur Automatensprengung in Suderwich im Dezember 2021
Ende Dezember 2021 hatte eine Geldautomatenexplosion Suderwich erschüttert. Die Täter hatten sich nachts den Zugang zu der Sparkassen-Filiale an der Sachsenstraße freigesprengt. Innerhalb weniger Minuten schleppten zwei Personen die Beute zu einem wartenden Fluchtfahrzeug. Auch hierbei hatte sich um einen hochmotorisierten Audi gehandelt.
Die Täter haben Polizei und Beamte der Ermittlungsgruppe „Heat“ des Landeskriminalamtes (LKA) bislang nicht geschnappt. Es könnte sich um Mitglieder einer niederländisch-marokkanischen Sprengerbande handeln, die seit Jahren im Visier des LKA ist: 300 bis 400 Personen aus Utrecht, Arnheim, Amsterdam und Umgebung. Ob ein Zusammenhang zwischen den Taten in Suderwich und Henrichenburg besteht, wird nun sicher auch Gegenstand der Ermittlungen sein.
Ich bin streng genommen keine “echte” Recklinghäuserin, da ich in Gelsenkirchen geboren wurde und die ersten drei Lebensmonate in Gladbeck verbracht habe. Aber hier bin ich zu Hause, dies ist meine Stadt, hier kenne ich mich aus. Wobei ich Recklinghausen und die Menschen mit ihren spannenden Geschichten erst durch die Arbeit für das Medienhaus Bauer, für das ich seit 1996 im Einsatz bin, so richtig kennengelernt habe.