Der EUV hofft, dass es nicht zu einem Wintereinbruch wie im vergangenen Februar kommt. Wegen der Omikron-Variante muss damit gerechnet werden, dass Mitarbeiter ausfallen.

© Jens Lukas

Drohende Omikron-Welle: EUV fürchtet Probleme für die Müllabfuhr

rnEUV Stadtbetrieb

Der Expertenrat der Bundesregierung hat wegen der Omikron-Variante vor hohen Risiken für die kritische Infrastruktur gewarnt. Beim EUV könnte das bedeuten, dass bestimmter Müll nicht abgefahren wird.

Castrop-Rauxel

, 26.12.2021, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Alle Warnungen sind eindringlicher denn je. Die Omikron-Variante, das zeigt sich gerade in anderen Ländern, ist extrem ansteckend. Schon vor einigen Tagen hat der Expertenrat der Bundesregierung vor einer Überlastung des Gesundheitssystems, aber auch der sogenannten kritischen Infrastrukturen in einer fünften Welle gewarnt.

Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder Strom- und Wasserversorgung gehören dazu. Und auch die Müllentsorgung. Gerade jetzt nach den Feiertagen gibt es mehr Abfälle als üblich. Allein die vielen Geschenkverpackungen. Michael Werner, Chef des EUV Stadtbetriebs, sagt, dass bestimmte Leistungen verschoben werden müssten, sollten zu viele Mitarbeiter wegen einer Corona-Infektion oder Quarantäne fehlen.

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Zunächst einmal, so sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion, sei der Betrieb ja bereits seit 20 Monaten geübt im Umgang mit der Corona-Pandemie. Noch läuft alles. Auch der Bringhof bleibt offen. Aber: „Wir denken von Woche zu Woche.“

Kontaktvermeidung ist das Wichtigste

Es gibt einen Pandemie-Plan. Hygienemaßnahmen, Abstand, Impfungen, Tests – das alles gehört dazu, so Michael Werner. Darauf würden die Mitarbeiter immer wieder hingewiesen. „Jeden Tag gibt es eine Ansage.“ Mehr als 90 Prozent der Mitarbeiter seien zweifach geimpft. Vor allem geht es um weitreichende Kontaktvermeidung. Das gilt auch für die Bereiche Sortieranlage, Verbrennungsanlage, gilt für die Werkstätten oder Zulieferer.

In diesen Tagen sind die Hinweise noch eindringlicher. „Vermeidet private Kontakte, lasst euch nach den Feiertagen testen“, lautet aktuell sein Appell. Beim Testzentrum am Stadtmittelpunkt gibt es eigene Zeitfenster für den EUV. Zweimal die Woche wird getestet. Wer will, kann sich zusätzlich testen. Auch nach Weihnachten sind direkt Termine vorgesehen.

Noch mehr als in der Vergangenheit wird darauf geachtet, dass auch bei der Arbeit die Kontakte möglichst vermieden werden. „Wir werden die Kolonnen noch stärker entzerren“, sagt Michael Werner. 80 Mitarbeiter sind allein in der Müllabfuhr tätig. Sechs Reviere gibt es für die grauen Restmülltonnen, drei für Biomüll, drei für gelbe Tonnen, zweieinhalb für Papier. Die Teams mit jeweils zwei Fahrern fahren zeitversetzt vom Hof. Zum Schluss folgt die Straßenreinigung.

Verkehrssicherheitspflicht bleibt Hauptaufgabe

Was passiert, wenn zu viele von ihnen fehlen? Manche Aufgaben können nicht zurückgestellt werden, so Michael Werner. Die Verkehrssicherheitspflicht gehört dazu. Auch der Bereitschaftsdienst bleibt besetzt. Genauso der Kundenservice. Gerade zum Jahreswechsel sei hier viel los, so der EUV-Chef. Auch die Sperrmülltermine sollen abgearbeitet werden. „Die neuen Möbel sind bestellt, die Menschen sind darauf eingerichtet“, so Werner.

Und dann ist da noch die Frage: Wird es einen heftigen Wintereinbruch geben wie im Februar? In dieser Woche waren die EUV-Mitarbeiter bereits mehrfach nachts mit jeweils fünf Fahrzeugen im Einsatz. „Um 2, 3 Uhr haben sie Übergänge und Kurvenbereiche gestreut, um dann mit den ersten Sonnenstrahlen den Dienst einzustellen“, schreibt Werner.

Das erste, was also verschoben werden kann, gerade jetzt im Winter, sei der Biomüll. Wenn also Kollegen umverteilt werden müssen, könnte sich dessen Abfuhr um ein, zwei oder drei Wochen verschieben. Im Frühjahr, wenn die Castrop-Rauxeler in ihren Gärten arbeiten, sei das schon wieder schwieriger. Auch die Weihnachtsbaumsammlung könnte betroffen sein. Noch steht die Planung. „Das kann aber in 14 Tagen schon ganz anders sein,“ sagt Michael Werner. Er hat vor allem ein Ziel: „Wir müssen durch den Winter kommen.“