Seit seinem 16. Lebensjahr ist Klaus-Dieter Wagner als Ehrenamtler unterwegs – und die Begeisterung hat nie nachgelassen. „Man kommt dabei mit so vielen interessanten Menschen in Kontakt. Es macht unglaublich Spaß, wenn man von ihren Geschichten erfährt.“ Nachdem er einmal mit den Ehrenämtern angefangen hatte, konnte er nicht mehr aufhören. Und das wollte er auch nie – nicht einmal heute, im Alter von 75 Jahren.
Leidenschaftlich und engagiert
„Klaus-Dieter Wagner hat sich immer engagiert und leidenschaftlich in seinen ehrenamtlichen Projekten gezeigt“, sagt Hans-Jürgen Dreyer, der Wagner für die Auszeichnung mit der Ehrennadel der Stadt Castrop-Rauxel vorgeschlagen hat. „Seine Motivation liegt darin, schlechter gestellten Menschen Hilfe zukommen zu lassen und so für mehr Gemeinschaft in Castrop-Rauxel zu sorgen. Er hat seine Interessen immer hinter die Interessen des Gemeinwohls gestellt.“

Redner und Helfer
Besonders dürfte Wagner in Castrop-Rauxel durch einen Einsatz für Kinder und Jugendliche in Erinnerung sein. Von 1974 bis 1984 leitete er ein Jugendzentrum. Als er die Einrichtung übernahm, hatte er schon fünf Jahre Erfahrung als Hausaufgaben-Helfer bei der Awo und als Helfer im „Schweizer Dorf“ von 1967 bis 1969. 1974 trat er zudem beim Kinder- und Jugendverband SJD – die Falken ein, wo er half, Aktivitäten wie Ferienfreizeiten und Börsen für Auszubildende auf die Beine zu stellen. „Ich habe mich auch im sozialen Dienst für die Jugendförderung eingesetzt“, sagt Wagner, der lange bei der Stadt Castrop-Rauxel arbeitete. Genau erinnert er sich an die Phase, in der er daran beteiligt war, die ersten städtischen Kindertagesstätten zu errichten. „Wir haben damals sieben Einrichtungen aus dem Boden gestampft.“
Bis heute aktiv
Die Liste der Ehrenämter von Klaus-Dieter Wagner ließe sich schier ewig erweitern. Zu nennen ist definitiv noch seine Tätigkeit als Erster Vorsitzender der SPD Obercastrop-Mitte im Zeitraum von 1993 bis 2006.
Wagners Engagement dauert bis heute an. 2011 gründete er den Verein Generationencafé e.V. Der Verein bietet eine Begegnungsstätte zum Meinungsaustausch sowie gemeinsame Aktivitäten. Während der Verein an sich zurzeit nur noch intern aktiv ist, wird immer noch an jedem dritten Mittwoch im Monat der Spielenachmittag von 14.30 bis 18 Uhr veranstaltet. Außerdem bietet Wagner in Ickern Beratungen im Stadtteilbüro an. Die Themen sind vielfältig und reichen von der Patientenverfügung bis zum Rat bei der Suche nach einer behindertengerechten Wohnung. Ebenfalls ist er weiterhin Mitglied im Ausschuss für Generationen, Inklusion und Diversität.
Redner bei vielen Trauerfeiern
Seit er in Rente ist, ist Wagner im Auftrag des Humanistischen Verbands als Redner unterwegs. Wer mit Religion nichts am Hut hat, aber trotzdem lebenseinschneidende Ereignisse zelebrieren möchte, kann sich an ihn wenden. Die Menschen hätten auch ohne enge Verbindung zur Kirche oft das Bedürfnis nach Zeremonien oder Ritualen, erklärt Wagner. Dazu gehören Hochzeiten, aber auch die Trauerfeiern, von denen Wagner im Ruhrgebiet bereits rund 300 als Redner begleitet hat. Auch nach sechs Jahrzehnten hat der Castrop-Rauxeler weiterhin große Freude an der Begegnung mit den Menschen, die ihm in seinen Ehrenämtern begegnen.
Wer bekommt die Ehrennadel der Stadt?
- Die Ehrennadel der Stadt ist die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement. Seit fast 20 Jahren wird die Auszeichnung beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters verliehen.
- Bürger haben für Februar 2025 rund 20 Vorschläge eingereicht. Wir stellen jetzt alle Kandidaten vor und starten im Januar eine Abstimmung, wer die Ehrennadel bekommen soll.
- Der Empfang und die Ehrennadel-Verleihung 2025 stehen unter dem Leitthema Demokratie.
- Viele Projekte, Initiativen und Angebote wären ohne die ehrenamtliche Arbeit von engagierten Castrop-Rauxelern nicht möglich.
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