
© Katharina Roß
Rückkehr in die Kita nach zwei Monaten: „Gehen wir wirklich hin, Mama?“
Kitas nach dem Lockdown
Am Montag haben die Kitas in NRW den eingeschränkten Regelbetrieb aufgenommen – trotz weiter hoher Corona-Zahlen. Am Frohlinder Schutzengel-Kindergarten zeigen sich Eltern wenig besorgt.
Die Kindertagesstätten haben am Montag (22.2.) in Castrop-Rauxel den eingeschränkten Regelbetrieb wieder aufgenommen. „Eingeschränkt“, weil jedes Kind zehn Stunden weniger pro Woche betreut wird als normalerweise. Doch anders als in den vergangenen Monaten geht es nicht mehr um eine Notbetreuung.
„Komisch“ sei es schon im ersten Moment, erzählt uns eine Mutter vor dem Katholischen Schutzengel-Kindergarten in Frohlinde, als sie ihr Kind am Montagmittag dort abholt. „Aber wenn das Geschwisterchen wieder in die Schule muss, sollen auch die Kleinen nicht unter der Quarantäne leiden.“ Gleich geht der erste Kita-Tag ihres Kindes seit Mitte Dezember zu Ende.
Wochenlang hätten die Kinder ihre Freunde nicht gesehen, und auch jetzt wisse man gar nicht genau, welche Kinder in der Kita seien und welche noch länger zu Hause blieben.
Zwischen Entlastung und Infektionsschutz
Die Notbetreuung war zwar die ganze Zeit über geöffnet. Aber sie sollte nur eingeschränkt von Eltern genutzt werden. Beispielsweise von jenen, die selbst arbeiten mussten und ihre Kinder nicht anderweitig betreuen konnten. Es galt aber die Empfehlung, die Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, um Corona-Infektionen vorzubeugen.
Eine Entlastung sei es jetzt schon, dass der Kindergarten offiziell wieder aufmacht. „Vor allem wenn man zu Hause noch ein Neugeborenes hat“, verrät uns eine Mutter. Zu Hause hätten sich die Kinder gelangweilt. „Zum Glück hatten wir mit dem Wintereinbruch letzte Woche einmal eine Abwechslung in der Abkapslung.“ Nun aber freuten sich die meisten, dass ihre Kinder wieder mit anderen Kinder spielen können.

Der Schutzengel-Kindergarten Frohlinde ist wie alle andere anderen Kitas am Montag (22.2.) in den eingeschränkten Regelbetrieb zurückgekehrt. © Katharina Roß
Am Montag hätten ihre Kinder es kaum glauben wollen, dass es wieder losgeht, und hätten nochmal nachgefragt: „Gehen wir wirklich hin, Mama?“ Angst vor Corona-Infektionen äußern die wenigsten Eltern, mit denen wir vor der Kita sprechen. Bei ihnen überwiegt die Freude über die soziale Interaktion der Kinder.
Kinder werden einzeln rausgelassen
Zwischen 12.30 Uhr und 13 Uhr läuft das große Abholen. Die Eltern gehen einzeln in großen Abständen vor die Tür und klingeln. Sie und die Erzieherinnen tragen Masken, die Kinder werden einzeln rausgelassen. Absprachen treffen Eltern und Erzieherinnen zwischen Tür und Angel.
Zurück in die Isolation geht es für ein paar Kinder auch am Nachmittag nach dem Kita-Besuch nicht. Teilweise steht ein Besuch bei Oma und Opa an: „Wir können uns ja nicht ewig verstecken! Das ist jetzt so“, sagt eine Mutter.
Auch der Kita-Besuch am Montag war nicht ihr letzter: „Morgen geht es wieder hin“, sagt eine Mutter und stupst ihren Sohn an. Die Freude ist im Gesicht des Jungen ablesbar.