Klaus Fischer wohnt Am Schophof 8 in Castrop-Rauxel. Die Immobilienfirma Belvona macht den Mietern Sorgen, sagt er. Die Wohnung ist kalt, im Keller tropft Wasser aus der Decke. © Tobias Weckenbrock
Schophof-Sorgen mit Belvona bleiben: Castrop-Rauxeler Mieter ohne Lobby
Meinung
Am Schophof wohnen Hunderte. 20 Wohnungen hat Haus Nummer 8, es gibt weitere dieser Größe und das „Horror-Haus“ Nummer 10. Doch wer hilft den Mietern? Belvona erweist sich als neue Niete.
Ja, wir wissen alle nicht, wie der Herbst und Winter 2022/23 wird. Ja, wir sollen alle die Temperatur runterregeln. 18, 19 Grad sollten reichen. Dicke Socken, Pulli an, das geht schon. Ja, wir sollen uns auch nicht bei allem so anstellen.
Stimmt. Wir können uns sicher alle ein wenig anstrengen, zu sparen. Aber die Heizung: Sie sollte zumindest funktionieren. Das tut sie aber nicht bei Klaus Fischer. Kann auch passieren, wenn der Herbst kommt. Aber dann muss der Vermieter eben seine Versprechen einhalten, die er vollmundig im Hausflur kundtut.
Mieter-Zufriedenheit garantiert die Belvona auf ihren Aushängen. Ein Mieter sagt, bei ihm liege sie gerade bei null Prozent. Kein Wunder, wenn man nie jemanden erreicht und Mietersprechstunden, laut Aushang alle zwei Wochen, einfach kommentarlos nicht stattfinden oder irgendwo, wo sie niemand findet.
Die gute Nachricht: Es gibt noch viel Steigerungspotenzial. Wer nach Anfragen unserer Redaktion die Bemühungen, Freundlichkeit und Verbindlichkeit der Pressestelle erlebt, der gerät in Versuchung: Die meinen es wirklich gut.
Die schlechte Nachricht aber ist: Die Mieter am Schophof haben einfach keine Lobby. Das Unternehmen Belvona hat noch nicht ganz verloren. Es ist ja erst seit 14 Monaten in Castrop-Rauxel. Aber es gibt schon viel aufzuholen.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
