
© Thomas Schroeter
Liebe Belvona: Verspiel jetzt nicht gleich deinen Ruf
Mieter in Sorge
Wer am Schophof in Castrop-Rauxel wohnt, der blickt beim Gang aus der Haustür auf eine Ruine. Und rundherum? Läuft auch nicht alles reibungslos. Dabei gibt es eigentlich gute Nachrichten.
Die Immobilienfirma Belvona hat in ihrem Logo einen Untertitel. Marken-Fachleute nennen das Claim: „Schöner Wohnen“ steht dort. Wer sich recht erinnert: Schophof und Dortmunder Straße – Schöner Wohnen – da war doch was?
Richtig: Dort standen früher Schilder mit diesem Ausspruch, die eine glückliche Familie zeigten. Direkt am Fuße des Hochhauses mitten in der Schophofsiedlung, das seit Jahren aussieht wie eine Ruine und nun auch leer steht.
Die Schilder wirkten vor dieser Kulisse stets wie Hohn. Und auch die Dinge, die man von Mietern damals hörte, hörten sich oft nach grässlichem Wohnen an.
Nun meldet sich wieder ein Mieter vom Schophof. Es geht wieder um Probleme mit dem Licht im Flur und dem Warmwasser, die sich nicht ganz so leicht lösen lassen, wie es das Wohnungsunternehmen selbst kundtut.
Aber jetzt geht es um Belvona. Die Firma hat die Immobilien am Schophof von der Altro Mondo übernommen. Man nehme sie vorurteilsfrei. Aber nun muss sie zusehen, nicht gleich ihren Ruf zu verspielen. Denn mit dem Wechsel schöpfte manch ein Mieter Hoffnung.
Claim heißt Behauptung. Aber auch Anspruch. Und Forderung. Schöner Wohnen: Hoffen wir für alle Mieter, dass dies der Anspruch von Belvona an die eigene Dienstleistung ist und es nicht auch hier leere Worte bleiben.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
