Der Winter geht langsam seinem Ende entgegen. Die Straßen sehen stellenweise aus wie ein Schweizer Käse. Aber: Es ist in diesem Jahr mit den Schlaglöchern offenbar weniger schlimm als in den Vorjahren. Das sagt zumindest er EUV Stadtbetrieb, der seit Wochen mit einer bis zwei Kolonnen und einer neuen Methode Schlaglöcher flickt.
Kürzlich auf der Holzstraße in der Nähe der Castroper Altstadt: Mitten auf der Straße in Höhe der Hausnummer 99 sind Stücke aus dem Asphalt abgebrochen und eingebrochen. Steinchen und größere Brocken liegen rund um ein Loch in der Anliegerstraße. Ein paar Tage später: Eine Bauarbeiter-Kolonne des EUV ist mit einem Pritschenwagen da. Die Männer in den orangenen Anzügen räumen große Brocken ab, werfen qualmend heißen Asphalt in das Loch und gießen Wasser zum Auskühlen darüber. Dann zieht ein Arbeiter eine Rüttelplatte über den frischen Flicken. Das Loch ist zu. Ein paar Risse neben der Stelle verbleiben, aber das gröbste ist beseitigt. Fachleute sprechen von „Netzrissen“.
Der EUV ist für die Stadt Castrop-Rauxel für die Straßenunterhaltung zuständig. Sie hat reichlich Arbeits-Einsätze wie diesen: „Aktuell erhalten wir durchschnittlich drei Meldungen pro Tag, darunter auch Schäden oder Schlaglöcher, die bereits bei uns erfasst sind“, sagt Sabine Lattener, Sprecherin des EUV.
„Die Meldungen gehen überwiegend über die Cas-App und das Ticketsystem der Stadt ein“, erklärt sie auf Anfrage. Die Castrop-Rauxeler nutzen also den Mängelmelder: einige über die App, andere übers Web. Außerdem gebe es mehrfach wöchentlich E-Mails, die abgearbeitet würden.

Die Schadensmeldungen werden erst erfasst, dann priorisiert und danach kontinuierlich abgearbeitet. „Dafür ist eine Kolonne durchgehend im Einsatz und wird mitunter durch eine zweite Kolonne verstärkt“, sagt Sabine Lattener.
Allerdings seien in diesem Winter bisher deutlich weniger Schäden zu verzeichnen als im Jahr zuvor. Und das hat Gründe: „Durch den Einsatz von Heißasphalt halten die Reparaturen deutlich länger“, erklärt die EUV-Sprecherin. Der Stadtbetrieb änderte da seine Arbeitsweise: Früher flickte man kleinere Schäden mit Kaltasphalt. Der ist besser zu lagern und einfacher in der Handhabung. Aber weniger haltbar. „Durch den Heißeinbau sind ältere Stellen, an denen Schäden behoben worden sind, noch intakt“, sagt Latterner.
Stellenweise gilt nur noch Tempo 10
Großflächigere Schäden wie ausgeprägte Netzrisse (siehe im Beispiel Holzstraße) reguliere man ebenfalls mit Heißasphalt. Das führt dazu, dass einzelne Schollen nicht mehr herausbrechen können. An der Oestricher Straße, einer der heftigsten Holperpisten der Stadt, nahm man sich schon vor Wochen sogar mehrere Tage Zeit, um die Straße vorübergehend zu sanieren. Hier galt aus Sicherheitsgründen schon Tempo 10. Nach dem Auftragen von neuem Asphalt ist hier wieder eine Überfahrt mit Tempo 30 möglich.
Das gesamte Streckennetz in Castrop-Rauxel wird täglich von zwei sogenannten Straßenbegehern kontrolliert. „Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Bereichen mit hohem Personenaufkommen und somit größerem Gefährdungspotenzial“, erklärt Sabine Latterner vom EUV. Für die Kreisstraßen und Landesstraßen sowie die B235 sind überdies regelmäßig weitere Behörden mit Scouts unterwegs: der Kreis Recklinghausen und der Landesbaubetrieb Straßen-NRW.
Hier kann man Schlaglöcher melden
Hilfreiche Mängelmelder seien neben den Bürgern und den Straßenbegehern indes auch weitere EUV-Mitarbeiter, die mindestens einmal in der Woche an allen Stellen der Stadt vorbeikommen: „Die Kolleginnen und Kollegen der anderen Bereiche, seien es Müllabfuhr, Straßenreinigung oder Verwaltung, melden auch Schäden“, so Sabine Latterner.
Sie haben Schlaglöcher gesehen? Dann melden Sie sie gern mit Foto, genauer Ortsangabe und Beschreibung an uns unter castrop@lensingmedia.de oder direkt über den städtischen Ideen- und Mängelmelder unter www.castrop-rauxel.de/service/ideen-und-maengelmelder