Dr. Hinrich Böhner, Chefarzt und Ärztlicher Direktor des Rochus-Hospitals Castrop, im OP-Trakt der Klinik. © Tobias Weckenbrock
Coronavirus
Rochus-Hospital erwartet ersten Corona-Impfstoff – Hohe Impfbereitschaft
Ab dem 18. Januar sollen die ersten medizinischen Krankenhaus-Mitarbeiter mit Impfungen dran sein. Im Castroper Rochus-Hospital setzt man große Hoffnungen darauf – wenn auch nicht alle mitmachen.
Mobile Impfteams und Hausärzte haben Silvester in Castrop-Rauxel damit begonnen, Menschen in Altenpflegeheimen gegen Sars-CoV-2 zu impfen. Mitarbeiter und Bewohner aus der besonders vulnerablen Personengruppe der älteren Menschen sind damit die ersten in Deutschland, die gegen das Coronavirus immunisiert werden. Aber was ist mit denen, die in Krankenhäusern zum Teil direkten Kontakt zu Covid-19-Patienten haben?
Die kommen später: Das Land NRW hat am Dienstag (5.1.) angekündigt, dass es in den Kliniken ab dem 18. Januar Impfungen geben soll. Dabei sollen die Krankenhäuser selbst Impfteams bilden, die dann die Belegschaft impfen.
Kliniken ermittelten Impfbereitschaft
Schon vor Wochen gab es in vielen Krankenhäusern der Region Abfragen: Die Geschäftsführungen wendeten sich in Rundbriefen an ihre Mitarbeiter, um bei ihnen die Impfbereitschaft zu ermitteln. Kolportiert wird aus Krankenhäusern immer mal wieder Skepsis: Ärzte, die nicht sicher sind, weil vor allem die Frage nach den langfristigen Nebenwirkungen bisher zu unklar sein; aber auch von Pflegepersonal, das die direkte Arbeit mit Covid-19-Patienten eher scheut, weil sie als besonders anspruchsvoll und stressig gilt.
Im Rochus-Hospital ist davon aktuell nichts zu spüren, wenngleich sich nicht alle Mitarbeiter impfbereit zeigen. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte Chefarzt Dr. Hinrich Böhner, Ärztlicher Direktor der Castroper Klinik: „Mehr als 80 Prozent unserer Mitarbeiter wollen sich impfen lassen.“ Das sind viele, aber eben nicht alle. Böhner weiter: „Wir sind sehr daran interessiert, die Sicherheit unserer Patienten und unseres Personals durch Impfungen gegen Corona-Viren weiter zu erhöhen.“
Chefarzt: „Wir wissen nicht, wie viel“
Die Lieferung des Impfstoffs für die Krankenhäuser im Kreis Recklinghausen sei auch seinem Kenntnisstand nach ab dem 18.1. angekündigt. „Wir wissen allerdings nicht, wie viel Impfstoff zur Verfügung stehen wird.“ Die Katholische St.-Lukas-Gesellschaft, zu der neben Krankenhäusern in Dortmund auch das St.-Rochus-Hospital gehört, habe Impf-Teams zusammengestellt, die sich darauf vorbereiten würden, „unser Personal zügig durchzuimpfen. Es gibt eine Priorisierungsliste, die sich nach der Gefährdung in den verschiedenen Versorgungsbereichen richtet.“
Clemens Galuschka, Geschäftsführer der St.-Lukas-Gesellschaft, pflichtet dem Chefarzt bei. Er sagte an Mittwoch (6.1.): „Werden keinen nicht impfbereiten Mitarbeiter zwingen, werben jedoch intensiv für die Impfung.“
Geschäftsführer: „Erstmals eine echte Perspektive“
Im Interesse von Patienten und Mitarbeitern wäre eine höhere Priorisierung des Krankenhauspersonals aus seiner Sicht wünschenswert gewesen. „Wir sind aber sehr froh, dass die Impfung jetzt kommt. Sie bietet erstmals eine echte Perspektive für einen Ausweg aus der Pandemie.“
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