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Unfall am Engelsburgplatz: Fußgängerampel soll Grünlicht gezeigt haben
Straßenverkehr
Wer Schuld an dem Unfall auf der Ringstraße mit einem verletzten Mädchen (13) hat, ist noch offen. Klar ist jetzt aber der Unfallort. Eine gute Nachricht gibt es zur Zukunft der Verkehrsführung.
Der Unfall auf der Ringstraße am Engelsburgplatz, bei dem am Freitag (22.10.) ein 13-jähriges Mädchen schwer verletzt worden ist, beschäftigt weiter die Behörden. Denn der Unfallhergang, das zeigen die bisherigen Erläuterungen der Polizei, bleibt weiter unklar.
Wie Polizeisprecherin Annette Achenbach am Mittwoch (27.10.) berichtet, liegt das unter anderem daran, dass die beiden wichtigsten Aussagen bisher nicht aufgenommen werden konnten. Denn sowohl das 13-jährige Mädchen, das mit seinen schweren Verletzungen nach wie vor im Krankenhaus liegt, als auch der Autofahrer, der einen schweren Schock erlitt, konnten bisher nicht befragt werden.
Und so beruhen die Erkenntnisse der Polizei bislang lediglich auf den Aussagen eines Jugendlichen, der die 13-Jährige an diesem Abend begleitete, aber ein paar Schritte hinter ihr war, als der Unfall passierte, und der Aussage eines Autofahrers, der sich ein Stück hinter dem Unfallfahrzeug befand.
Jugendliche waren Richtung Frebergstraße unterwegs
Annette Achenbach: „Der Junge gibt an, dass das Mädchen und er die Ringstraße von Ost nach West überqueren wollten.“ Übersetzt heißt das, dass die Jugendlichen aus Richtung Dorf Rauxel in Richtung Frebergstraße unterwegs waren. Laut Zeuge seien die beiden Fußgänger auf der ersten Verkehrsinsel angekommen, hätten also bereits die beiden Fahrspuren der Ringstraße in Richtung Stadtmittelpunkt überquert.
Auf der folgenden Ampelüberquerung der Ringstraßen-Spur in Richtung Süden soll dann der verhängnisvolle Unfall passiert sein, bei dem das Mädchen fast 20 Meter in Richtung Süden auf den Westlichen Bürgersteig der Ringstraße geschleudert wurde. Annette Achenbach: „Der Junge hat dabei ausgesagt, dass die Fußgängerampel in diesem Moment Grün gezeigt hat.“
Autofahrer fuhr zunächst etwas weiter
Demnach müsste der Autofahrer, der das Mädchen auf dem Überweg frontal erwischte, bei Rot gefahren sein. Dazu kann der Zeuge, der hinter dem Unfallauto fuhr, aber laut Achenbach keine klare Aussage machen. Er wisse nicht, was die Ampel angezeigt habe, so Achenbach.
Der 22-jährige Autofahrer, so sagte es der Autofahrer dahinter aber weiter aus, sei nach dem verhängnisvollen Zusammenprall erst noch weitergefahren. Der Zeuge sei hinterher gefahren und habe ihn durch Signale aber nach wenigen Metern zum Anhalten bringen können. „Das war aber keine versuchte Unfallflucht, sondern wohl dem Schock des Unfalls geschuldet“, so Annette Achenbach.
Ampelanzeige zum Unfallzeitpunkt wird untersucht
Mehr zum Unfall werde man erst sagen können, nachdem alle Beteiligten vernommen und die Spuren vom Unfallort ausgewertet worden sind. Dazu gehört auch eine Untersuchung der Ampelanlage, was die zum Unfallzeitpunkt tatsächlich angezeigt hat.
Für Verwirrung um den Unfallhergang hatte ein Leser gesorgt, der die Unfallstelle etwa eine Stunde nach dem Unfall, der sich um kurz vor 22.30 Uhr ereignete, passiert hatte. Der hatte ausgesagt, dass der Unfall auf dem nur mit einem gelben Blinklicht ausgestatteten Fahrstreifen passiert sei, der vom Engelsburgplatz aus auf die Ringstraße in Richtung Süden, also Richtung Altes Rathaus, führt.
Diese Aussage passt aber nicht zur Unfallaufnahme der Polizei. Sie ist aber für die Stadt Castrop-Rauxel nun Anlass, eine schon geplante Neuerung an besagter Kreuzung mitzuteilen. Demnach wird auch am Fußgängerübergang an der Rechtsabbiegespur vom Engelsburgplatz auf die Ringstraße (B235) eine Ampelanlage errichtet werden, um diesen sicherer zu gestalten.
Neue zusätzliche Ampel soll kommen
Die kommunale Straßenverkehrsbehörde habe die Planung der Installation einer solchen Anlage in Abstimmung mit der Polizei und der Landesbehörde Straßen.NRW bereits (vor dem Unfall) fertig gestellt. Umgesetzt werden soll diese nun durch den Straßenbaulastträger Straßen.NRW. Straßen.NRW bestätigte unserer Redaktion, dass die Ampel noch in diesem Jahr aufgestellt werden soll.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
