Die Reitsportanlage Bladenhorst an der Holthauser Straße in Castrop-Rauxel sollte für 2,5 Millionen Euro verkauft werden.

© RVR 2019 Aerowest / Meixner

Reitsportanlage Bladenhorst: Verkaufspläne mit überraschendem Ausgang

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2014 wollte der Eigentümer die Reitsportanlage Bladenhorst schon verkaufen. Jetzt steht sie wieder seit Wochen für einen Millionenbeitrag zum Verkauf im Internet. Mit überraschendem Ausgang.

Castrop-Rauxel

, 09.12.2020, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Jahr 2010 kaufte Manfred Maintz die im Jahr 1979 errichtete Reitsportanlage Bladenhorst – die damals gerade zur Zwangsversteigerung anstand – für 800.000 Euro. Weitere 560.000 Euro investierte er nach eigener Aussage anschließend in eine umfassende Renovierung der Ställe und des Außengeländes. Gemeinsam mit seiner Ehefrau baute er Bladenhorst danach zu einem dem Vernehmen nach gut laufenden Reitschulbetrieb aus.

2014 wurde dann bekannt, dass der damals 72-jährige Maintz das Objekt wieder verkaufen wolle. „Exclusive Reitsport Anlage in Castrop-Rauxel, Top-Zustand“: Unter diesem Titel stellte Maintz Anfang Januar 2014 ein Verkaufsangebot auf einer Internetseite für Immobilien ein.

Geplanter Verkauf wurde 2014 nicht realisiert

2,3 Millionen Euro wollte Maintz damals für seine gut 40.000 Quadratmeter große Anlage haben. Damals wurden schnell Gerüchte laut. Läuft die Reitsportanlage schlecht? „Alles Quatsch“, sagte Besitzer Manfred Maintz damals. Der Verkauf habe rein private Gründe. „Bei uns läuft es super. Ich bin aber jetzt in einem Alter, in dem ich langsam an den Ruhestand denken muss“, sagte der 72-Jährige damals unserer Redaktion.

Mit dem Angebot im Internet habe er zunächst vorfühlen wollen, wie es auf dem Markt aussieht. „Drei Kaufinteressenten haben mich schon kontaktiert“, erzählte Maintz seinerzeit. Aus dem Verkauf wurde dann aber nichts. Die Gründe blieben unklar.

Die Reitsportanlage in Bladenhorst liegt auf einem 40.000 Quadratmeter großen Gelände.

Die Reitsportanlage in Bladenhorst liegt auf einem 40.000 Quadratmeter großen Gelände. © Thomas Schroeter

Jetzt steht das Reitsportzentrum in Bladenhorst seit Ende Oktober wieder zum Verkauf im Internet. Diesmal wollen die Inhaber Manfred und Petra Maintz mit dem Verkauf demnach 2,5 Millionen Euro erlösen und bieten die Anlage über einen großen Immobilien-Makler aus Unna an.

2 Reithallen, Springplatz, 64 Boxen, 9 Wohnungen

Im Internet wird die Anlage angepriesen, auf der sich laut Anzeige zwei Reithallen, zwei große Außenplätze, eine überdachte Führanlage, eine Longierhalle, Stallungen und das Wohnhaus mit neun Wohnungen und 440 Quadratmetern Wohnfläche befinden. Zum Ensemble an der Holthauser Straße gehört auch ein Restaurant mit Raum für etwa 50 Personen.

Der Springplatz mit einer Größe von 15.000 Quadratmetern bietet Raum für Springen der schweren Klasse, in den Stallgebäuden gibt es 64 Boxen für Pferde.

Die Reitanlage, so wird ausgeführt, sei aber nicht erweiterbar. Die jetzigen Eigentümer betreiben hier nach eigenen Worten „eine gut laufende Reitschule zur Förderung des Nachwuchses und die Möglichkeit des Widereinstiegs“. In Corona-Zeiten allerdings ist der gesamte Betrieb nur sehr eingeschränkt möglich.

Maintz will die Absichten nicht kommentieren

Während Manfred Maintz 2014 aber noch sehr offen gegenüber unserer Redaktion über seine Verlaufsabsichten sprach, mochte man die aktuellen Verkaufspläne diesmal lieber nicht öffentlich kommentieren.

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Reitsportanlage Bladenhorst

40.000 Quadratmeter groß ist die Reitsportanlage Bladenhorst, die für einen Millionenbeitrag verkauft werden sollte.
03.12.2020

Petra Maintz berichtete unserer Redaktion dazu Ende Oktober am Telefon zwar von „ganz harten Zeiten auch hier“, wollte nach Rücksprache mit ihrem Ehemann aber keine weitere Stellungnahme abgeben.

Anzeige ist weiterhin im Netz zu finden

Und auch Manfred Maintz selbst wollte sich trotz der Anzeige im Internetportal unserer Redaktion gegenüber schon Ende Oktober nicht äußern, wollte darüber nichts in der Presse lesen, „um einem Nachfolger das Geschäft nicht zu erschweren“. Er gab aber an, in aussichtsreichen Gesprächen zu stehen.

Sechs Wochen später steht die Anzeige immer noch im Netz. Wie sieht es mit dem Verkauf aus, wollten wir nun am Mittwoch, 2. Dezember, wieder von Familie Maintz wissen. Und erlebten, um in der Reitsportsprache zu bleiben, eine unerwartete Volte. Denn am Mittwoch, 3. Dezember, rief Petra Maintz zurück: „Hat sich erledigt. Wir verkaufen doch nicht.“ Ein überraschendes Ende, zu dessen Hintergrund die Eigentümerin wiederum nichts sagen wollte.

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