Seit ein Kranfahrer bei den Aufbauarbeiten zum Weihnachtsmarkt in der Castroper Altstadt mit dem Ausleger das Denkmal schlechthin in Castrop-Rauxel zerstört hat, fragen sich die Castrop-Rauxeler, wann der abgeschlagene Kopf denn wieder aufgesetzt wird. Momentan erhellen unzählige Lichter das nun kopflose Wahrzeichen der Altstadt.
Eine Anfrage beim EUV Ende November war wenig aussagekräftig. Es sei ein Termin mit einem Steinmetz vereinbart gewesen, den habe man aber kurzfristig krankheitsbedingt absagen müssen. Wann das Reiterdenkmal repariert würde, wolle man in einer Pressemeldung kundtun, schrieb EUV-Sprecherin Sabine Latterner.
Bei der EU-Aufsichtsratssitzung am Mittwoch (14.12.) war der Reiterbrunnen wieder Thema. Michael Werner, EUV-Vorstand, erklärte, dass das Treffen mit dem zuständigen Steinmetz inzwischen stattgefunden habe. Trotzdem dürften die Nachrichten enttäuschen: Der Jockey bekommt seinen Kopf erstmal nicht zurück.
Wegen des Wetters sei eine Reparatur momentan nicht möglich. Michael Werner vertröstete auf 2023. Im Frühjahr könnte es soweit sein.
Eine Dortmunder Fachfirma sei mit der Reparatur betraut, meldet der EUV am Donnerstag (15.12.). „Der Kopf des Reiterbrunnens wird voraussichtlich mit Hilfe von Edelstahldübeln und Natursteinmörtel wieder angebracht.“ Zu den Details könne man aber noch nichts sagen. Nur: Damit das Material aushärten kann und hält, müsse es mindestens 10 Grad warm sein.

Kopf wohl unversehrt
Der abgeschlagene Kopf des Jockeys hat in etwa die Größe einer Kegel-Kugel. Beim Unglück blieb er offenbar weitestgehend unversehrt. Größere Stücke, Scherben oder Splitter mussten bei den Aufräumarbeiten jedenfalls nicht eingesammelt werden.
Seit der Reiter Anfang November seinen Kopf verloren hat, läuft die Namenssuche für den Jockey im Internet. Der Hesse, eine Anspielung auf den Gruselfilm „Sleepy Hollow“ von 1999 wurde vorgeschlagen. Ebenso eine Abwandlung des Namens von einem Hausgeist aus der Harry-Potter-Reihe. Der fast kopflose Nick von Joanne K. Rowling wird als Inspiration für den kopflosen Nick in der Castroper Altstadt.
Andere Vorschläge beziehen sich auf das Reiterdenkmal. „Georg Grasegger Gruselreiter“ schlägt einer Nutzerin vor. Grasegger war Bildhauer und fertigte die Statue in Castrop 1912 an. Ein anderer Vorschlag: „Willy“, mit Bezug auf die ehemalige Pferderennbahn in Castrop, die von dem Iren William Mulvany begründet wurde.
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