Entsteht hier Castrop-Rauxels größte Photovoltaik-Anlage? Grünfläche im Westen ausgeguckt

Grünfläche in Bladenhorst: Entsteht hier Castrop-Rauxels größte PV-Anlage?
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In Bladenhorst, auf Flächen des Gestüts Forstwald, soll eine Freiflächen-Solaranlage errichtet werden. Sie soll Strom produzieren und Teil der Energiewende sein. Die Stadtwerke sind beteiligt. Auch eine Windkraftanlage wird erwogen.

Diskutieren wird über dieses Thema jetzt die Politik: Im Umweltausschuss (31.1.), Betriebsausschuss 3 (2.2.) und im Stadtrat steht dieser Tagesordnungspunkt auf der Agenda der nächsten Sitzungen. Es geht darum, den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan Nr. 265 aufzustellen. Er trägt den Titel „Freiflächen-Photovoltaikanlage Bladenhorst“.

Das Gestüt Forstwald ist ein Reiterhof, dessen Einfahrt am Westring direkt gegenüber von Schloss Bladenhorst liegt. Pferdebesitzer können dort ihre Tiere einstellen. Die Anlage ist flächenmäßig eine der größten ihrer Art in Castrop-Rauxel, verfügt über Ställe und Paddocks, Weiden und Reithallen, eine Sand-Rennbahn und einen Springplatz. Und bald womöglich über die vielleicht größte Photovoltaik-Anlage der Stadt.

„In Abstimmung mit den Stadtwerken Castrop-Rauxel und dem Eigentümer soll eine Freiflächen-Photovoltaikanlage auf der Fläche des Gestüts Forstwald entstehen“, heißt es in der Vorlage zu den anstehenden Ausschusssitzungen. Und: „Die Möglichkeit der Errichtung einer Windenergieanlage soll zusätzlich geprüft werden.“ Dadurch solle ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden.

Zwischen Industrie, Kanal und Bahn

Das Gestüt grenzt an das Gewerbegebiet Friedrich der Große auf Herner Stadtgebiet am Kanalhafen von Pöppinghausen (UPS-Logistikstandort, Linde Gas, Bäckerei Brinker etc.). Im Süden läuft die Bahntrasse hier entlang, im Norden der Rhein-Herne-Kanal. Laut Vorlage ist das Gelände kaum einsehbar, sodass die Errichtung einer Solaranlage nur geringe Einwirkungen auf das Landschaftsbild und die Erholungsfunktion habe.

Laut EEG-Gesetz werde der Ausbau und die Nutzung von erneuerbaren Energien „insbesondere längs von Infrastrukturen wie Autobahnen oder Schienenwege unterstützt“, schreibt Stadtbaurätin Bettina Lenort als Begründung. „Hier befinden sich die Bahntrasse Dortmund-Wanne-Eickel und der Kanal im Umfeld, zudem stellt das Industriegebiet in Herne eine Vorbelastung dar“, so die Verwaltung. Die ökologische Verträglichkeit werde aber hinterfragt, zum Beispiel durch eine Artenschutzuntersuchung. Da Flächen versiegelt würden, ist auch schon von Ausgleichsmaßnahmen die Rede.

Der Vorhabenträger ist offenbar der Eigentümer des Gestüts. Auch die Stadtwerke sind beteiligt. Anfragen unserer Redaktion blieben bisher unbeantwortet. Mehr Details gibt es vermutlich erst bei den Ausschusssitzungen. Die genannten Ausschüsse tagen allesamt öffentlich.

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